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Politik: Gasprom droht EU mit weniger Lieferungen

Berlin - Der russische Energiekonzern Gasprom hat dem Westen gedroht, seine Gaslieferungen zu reduzieren. Sollten die Aktivitäten des Unternehmens auf dem europäischen Markt beschränkt werden, dann werde dies „zu keinem guten Ergebnis führen“, erklärte Gasprom.

Berlin - Der russische Energiekonzern Gasprom hat dem Westen gedroht, seine Gaslieferungen zu reduzieren. Sollten die Aktivitäten des Unternehmens auf dem europäischen Markt beschränkt werden, dann werde dies „zu keinem guten Ergebnis führen“, erklärte Gasprom. Das Unternehmen suche für sein Gas neue Märkte wie Amerika oder Asien. Die Erklärung wurde nach einem Treffen von Gasprom- Chef Alexej Miller mit Botschaftern der Europäischen Union auf der Internetseite des Konzerns veröffentlicht.

Bereits im Januar hatte Gasprom Aufsehen erregt, als das Unternehmen seine Gaslieferungen an die Ukraine ausgesetzt hatte. In den Schlagzeilen ist das Unternehmen außerdem wegen der Ostsee- Pipeline von Russland nach Deutschland. Aufsichtsratschef der Betreibergesellschaft ist Altkanzler Gerhard Schröder (SPD). Gasprom bemüht sich seit einigen Monaten, auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. In mehreren Ländern regt sich dagegen jedoch Widerstand.

Die EU-Kommission nahm die Drohung der Russen mit Befremden auf. „Die Kommission erwartet von all ihren Lieferanten, dass sie ihre Verpflichtungen einhalten, und das erwarten wir auch von diesem Unternehmen“, sagte ein Sprecher in Brüssel. Nach Ansicht des österreichischen Wirtschaftsministers Martin Bartenstein muss die EU über Alternativen zu russischem Gas nachdenken. „Die Europäische Union tut gut daran, alternative Pipeline-Projekte voranzutreiben“, sagte er dem Tagesspiegel.

Deutsche Gasunternehmen nahmen die Drohung aus Moskau hingegen gelassen. „Die Russen waren 30 Jahre lang verlässliche Vertragspartner“, sagte ein Sprecher des Versorgers VNG dieser Zeitung. „Wenn wir pünktlich zahlen, werden sie pünktlich liefern.“ ame/awm

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