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Politik: Gauweiler im Irak

Gespräche mit christlichen Gemeinden – nicht mit Politikern

Bagdad (dpa). Die Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler (CSU) und Willy Wimmer (CDU) haben sich am Sonntag bei einem Besuch in Bagdad energisch gegen einen militärischen Angriff auf den Irak gewandt. Beide kritisierten scharf die IrakPolitik der USA und stellten sich klar hinter die pazifistische Position des Papstes.

„Wenn ein Krieg begonnen werden soll, von dem das Märchen erzählt wird, dass er das Ende aller Kriege sein soll, dann ist es unsere Aufgabe als Parlamentarier, auf die Sackgasse hinzuweisen, in die sich diese Politik begibt“, sagte Gauweiler bei einem Besuch christlicher Gemeinden im Irak. Wimmer, Mitglied des Bundestags-Außenausschusses, erklärte mit Blick auf einen möglichen Alleingang der USA: „Wenn die Regeln der Vereinten Nationen nicht mehr eingehalten werden, dann ist das der Aufbruch in ein Zeitalter des Faustrechts, der Aufbruch in eine neue Barbarei.“ In dieser Situation sei es auch „schwer verständlich, dass dem Heiligen Vater die kalte Schulter gezeigt wird“. Papst Johannes Paul II. hatte sich mehrfach für eine friedliche Regelung des Irak-Konflikts eingesetzt und eine militärische Lösung strikt abgelehnt.

Der Münchner CSU-Politiker Gauweiler wendet sich seit längerem gegen die Irak-Politik seiner eigenen Partei, weil sie seiner Ansicht nach im Widerspruch zur Haltung des Papstes steht. CSU-Chef Edmund Stoiber hatte Gauweilers Ansicht als „Einzelmeinung“ bezeichnet.

Gauweiler und Wimmer besuchten am Sonntag mehrere Kirchen der chaldäischen und der assyrischen Gemeinden. In einem Gottesdienst wollten sie Botschaften des Münchner Kardinals Friedrich Wetter und des evangelischen Landesbischofs von Bayern, Johannes Friedrich, verlesen. Gespräche mit irakischen Politikern waren nicht geplant. Die Reise hätten beide Abgeordnete „auf eigene Kosten und als aktive Christdemokraten“ unternommen, sagte Gauweiler.

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