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Gaza

© AFP

Gaza: Israel zieht sich zurück

Die israelischen Bodentruppen hinterlassen verbrannte Erde: Vor 40 Jahren starben das letzte Mal so viele Palästinenser während des Sechstagekrieges. Die USA und Europa hatten die Attacken stark kritisiert, Mahmud Abbas erklärte das Ende der Friedensverhandlungen.

Israel hat die blutige Militäroperation "Heißer Winter" im Gazastreifen in der Nacht zum Montag beendet. Die Angriffe haben die höchsten Opferzahlen seit dem Sechstagekrieg von 1967 gefordert. Ein israelischer Armeesprecher bestätigte am Morgen, fast alle Bodentruppen seien inzwischen wieder aus dem Palästinensergebiet abgezogen. Die Luftangriffe sollten wie zuvor als punktuelle Reaktion auf Raketenangriffe militanter Palästinenser erfolgen. "Wenn sie uns weiter mit Raketen beschießen, werden wir zurückschießen", erklärte der Sprecher.

Der israelische Rundfunk meldete am Montag unter Berufung auf palästinensische Kreise, in der Nacht seien bei Militärangriffen fünf Palästinenser getötet worden. Insgesamt starben seit Mittwoch weit über 100 Palästinenser bei Angriffen, Dutzende wurden verletzt. Israel reagierte damit auf den ständigen Beschuss seiner Grenzorte mit Raketen und Mörsergranaten aus dem Gazastreifen. Der Palästinenserpräsident setzte angesichts der hohen Opferzahlen die erst im Januar begonnenen Friedensgespräche mit Israel wieder aus. Die Europäische Union kritisierte das Vorgehen Israels im Gazastreifen als unangemessen. Auch die USA verlangten ein Ende der Gewalt in Gaza.

Nach Rundfunkangaben wollten der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak am Montag mit juristischen Repräsentanten über die Möglichkeit beraten, bei neuen Raketenangriffen militanter Palästinenser direkt zurückzuschießen. Dabei solle geprüft werden, ob man auch bei Angriffen mit Kassam- und Grad-Raketen aus Bevölkerungszentren ungeachtet der Gefahr ziviler Oper direkt zurückschlagen kann. (dpa/mpr)

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