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Gebirgsjäger Mittenwald: Weitere Soldaten berichten von Misshandlungen

Die qualvollen Mutproben in Mittenwald waren kein Einzelfall. Der Wehrbeauftragte Robbe ist nicht überrascht: Er bescheinigt der Truppe ein "Alkoholproblem".

Ekel-Mutproben und bizarre Rituale: Jahrelang gab es in der Edelweiß-Kaserne in Mittenwald entwürdigende Rituale. Diese mussten offenbar viele Soldaten über sich ergehen lassen. Wie die Bild am Sonntag berichtet, hätten sich mindestens fünf weitere aktive und ehemalige Soldaten beim Wehrbeauftragten Reinhold Robbe gemeldet.

Die Aufnahme-Rituale beim Gebirgsjäger-Bataillon 233 waren durch die Beschwerde eines Soldaten beim Wehrbeauftragten bekannt geworden. Demnach mussten Soldaten bis zum Erbrechen Alkohol trinken und rohe Schweineleber essen, um in der internen Hierarchie des Eliteverbands aufsteigen zu können. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen einen Soldaten wegen des Verdachtes auf vorsätzliche Körperverletzung.

Die fünf neuen Beschwerden enthalten nach Robbes Angaben auch Berichte über Vorgänge an anderen Bundeswehr-Standorten. "Ich werde nächste Woche den Verteidigungsausschuss darüber informieren", sagte der Wehrbeauftragte der Bild am Sonntag.

Nach Angaben des Wehrbeauftragten hat "übermäßiger Alkoholkonsum" bei den Vorkommnissen offenbar eine große Rolle gespielt. Er habe den Eindruck, dass es bei bestimmten Truppenteilen der Bundeswehr "nach Dienstschluss ein Alkoholproblem gibt, das wir entschieden bekämpfen müssen", sagte Robbe. "Koma-Saufen" dürfe es bei der Bundeswehr auf gar keinen Fall geben.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP

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