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Politik: Gegen Pflege nach Kassenlage

Sicher ist, dass wir altern – aber nicht sicher ist, wer uns pflegt. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) pocht auf eine Reform der Pflegeversicherung .

Sicher ist, dass wir altern – aber nicht sicher ist, wer uns pflegt. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) pocht auf eine Reform der Pflegeversicherung . Manfred Ragati, ihr Bundesvorsitzender, kritisiert die Maßnahmen der Bundesregierung als unzureichend: Im Jahr 2020 werde es 2,7 Millionen Pflegebedürftige geben, 700 000 mehr als heute. Seit 1999 erwirtschafte die Pflege jährlich ein Defizit. Die Awo, einer der großen Anbieter von Pflegedienstleistungen, hat deshalb bei der Vorstellung ihres Sozialberichts nicht weniger als eine tief greifende Umstrukturierung gefordert: Die bisher geltenden drei Pflegestufen seien zu starr. Für Demenzkranke müsse mehr ausgegeben werden. Sollten die Pflegekräfte nach Kassenlage eingesetzt werden, würden die Probleme allein auf ihrem Rücken ausgetragen. Wer habe da noch Lust, in der Branche zu arbeiten? Schon jetzt würden 40 000 Fachkräfte fehlen . Prävention und medizinische Rehabilitation könnten

Pflegefälle verhindern. Dringend müsse die Pflege entbürokratisiert werden: Da Einrichtungen mit etwa 40 Institutionen verhandeln müssen, könne das Personal nur noch zwei Drittel der Kraft auf die eigentlichen Aufgaben verwenden, sagte Ragati. Die Beiträge könnten bis 2040 auf vier Prozent des Bruttolohns steigen – bisher gelten 1,7 Prozent. Das Gesundheitsministerium nannte die Zahl eine Spekulation. Die „Bild“Zeitung berichtet, dass pensionierte Beamte um ihr Weihnachtsgeld zittern müssen: Um die Beiträge zur Pflegeversicherung zu zahlen, plane Innenminister Otto Schily, ihr Weihnachtsgeld um höchstens 266,79 Euro zu kürzen. ded

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