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Geheimdienst: Tausende Extremisten in Großbritannien aktiv

Gut drei Jahre nach den Terroranschlägen auf den Londoner Berufsverkehr ist die Gefahr durch islamistische Extremisten groß. Das geht aus einem Geheimdienstbericht hervor. Und die Gefahr beschränkt sich keinesfalls nur auf die britische Hauptstadt.

In Großbritannien sind einem Geheimdienstbericht zufolge "einige Tausend" islamistische Extremisten aktiv und damit möglicherweise mehr als bisher angenommen. Wie aus dem Dokument hervorgeht, das die Zeitung "Sunday Telegraph" veröffentlichte, ist das Vereinigte Königreich weiter ein Ziel von "höchster Priorität" für Anschläge internationaler Terroristen. Diese stünden auch in Verbindung mit dem Terrornetzwerk Al Qaida. Es gebe in Großbritannien mehrere Terrorzellen, die sich vor allem auf die Regionen Birmingham, London und Luton konzentrierten. Obwohl es in dem Dokument heißt, es sei "schwierig", die exakte Zahl der Extremisten zu bestimmen, zitiert es Schätzungen des Joint Terrorism Analysis Centre, dass "einige Tausend Extremisten in Großbritannien Dschihad-Aktivitäten unterstützen".

Das Dokument ist nach Angaben der Zeitung unter anderem von der Geheimdienstabteilung des Verteidigungsministeriums und dem Inlandsgeheimdienst MI5 zusammengestellt worden. Demnach wird Großbritannien sowohl durch britische Staatsbürger - darunter konvertierte Muslime - bedroht, als auch durch ausländische Terroristen, die im Land wohnen. Zudem gebe es Extremisten, die ihre Taten im Ausland planen. Der MI5 hatte vor einem Jahr davor gewarnt, dass rund 2000 Menschen in Großbritannien Terrorismus aktiv förderten. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, die Terrorbedrohung sei "real und werde immer komplexer". In London kamen im Juli 2005 bei einem Terroranschlag auf die U-Bahn und einen Bus 56 Menschen ums Leben, mehr als 700 wurden verletzt. (sf/dpa)

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