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Politik: Geiseln auf Jolo: Erneutes Kidnapping auf den Philippinen (Kommentar)

Die Freude über die Freilassung Marc Wallerts ist noch frisch, da wird sie durch die nächste Entführung getrübt. Die angeblichen Rebellen, die in Wahrheit ordinäre Verbrecher sind, wollen das Kidnapping zum einträglichen Perpetuum-Mobile machen.

Die Freude über die Freilassung Marc Wallerts ist noch frisch, da wird sie durch die nächste Entführung getrübt. Die angeblichen Rebellen, die in Wahrheit ordinäre Verbrecher sind, wollen das Kidnapping zum einträglichen Perpetuum-Mobile machen. Dafür brauchen sie rechtzeitig neuen Nachschub - bevorzugt westliche Ausländer -, ehe ihnen der Vorrat durch Freikauf ausgeht. Die Geiseln sind für sie auch lebende Schutzschilde gegen Militäraktionen. Diesmal hat es nicht ganz so gut geklappt wie an Ostern bei der Entführung der Wallerts, sie erwischten beim Überfall auf eine Ferienanlage einer anderen malaysischen Taucherinsel nur drei Einheimische - und die können sich nicht so sicher sein, dass ihre Regierung einen gewaltsamen Befreiungsversuch ablehnt. Schließlich steht der Ruf Malaysias als Urlaubsparadies auf dem Spiel - die wichtigste Stütze der ökonomischen Entwicklungschancen. Der Freikauf der Wallerts und ihrer Leidensgenossen war richtig. Aber Priorität müssen nun die Vorbeugung vor neuen Entführungen und die Bekämpfung der Kidnapper haben. Europäer dürfen dort bis auf Weiteres nicht mehr Urlaub machen. Malaysia und die Philippinen müssen die Ferienanlagen militärisch schützen und die Gewässer um die Inseln von Luftwaffe und Marine überwachen, die USA und Europa sollten sie dabei unterstützen. Verlieren sie die Kontrolle endgültig, können sie auf Jahre hinaus alle Hoffnungen auf Aufschwung durch Tourismus begraben.

cvm

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