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Politik: Generation Kalaschnikow Unicef: Frieden erst möglich,

wenn Kleinwaffen zerstört sind

Als die Rebellen nachts ihr Dorf in Uganda überfielen, war China Keitetsi neun Jahre alt. Sie kam in ein Rekrutierungslager für Kindersoldaten. Dort erhielt sie ein Gewehr – und wurde selbst zur Waffe. „Die Waffe wurde ein Teil von mir, und ich ein Teil der Waffe“, sagte die heute 27-Jährige zur Eröffnung einer Kleinwaffenausstellung am Montag in Berlin. Mit 19 Jahren fand China Keitetsi mit Hilfe der UN Zuflucht in Dänemark.

Schon ein zehnjähriges Kind kann mit einer Kalaschnikow töten. Solche Kleinwaffen sind billig, mobil, effektiv und vor allem „kinderleicht“ zu bedienen. Heute fallen ihnen neun von zehn Kriegsopfern zum Opfer. Weltweit gibt es über 639 Millionen Kleinwaffen. All die Kalaschnikows und G-3-Gewehre sind „die Massenvernichtungswaffen unserer Zeit“, sagte Dietrich Gerlichs, Geschäftsführer von Unicef Deutschland. Unicef fordert Programme zur Einsammlung und Vernichtung der Waffen. Denn nur ihre Zerstörung werde nachhaltigen Frieden in ehemalige Konfliktgebiete bringen, sagte Gerlichs. Die Vizepräsidentin des Bundestages, Antje Vollmer, sprach sich für schärfere Kontrollen nicht nur bei den großen Waffenexporten aus.

Die Ausstellung „Kleinwaffen – eine weltweite Bedrohung“ ist noch bis zum 3. Februar im Paul-Löbe-Haus, Konrad-Adenauer-Straße 1 in Berlin, zu sehen.

Nicola Stettner

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