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Gentechproduktion: Schweizer für befristetes Verbot

Die Schweizer haben sich in einer Volksabstimmung überraschend deutlich für ein befristetes Verbot von gentechnisch veränderten Produkten ausgesprochen.

Bern - Während fünf Jahren dürfen solche Pflanzen nicht angebaut und solche Tiere nicht eingeführt werden. Die von Umweltverbänden, Verbraucherschützern und Bauernorganisationen getragene so genannte Gentech-Initiative wurde mit über 1,1 Millionen Ja-Stimmen (55,7 Prozent) gegen 896.000 Nein-Stimmen (44,3 Prozent) angenommen. Keiner der 26 Kantone, der Ständevertretungen, lehnte sie ab. Gegen die Initiative hatten sich die Schweizer Regierung, das Parlament, Industrieverbände sowie die großen Parteien außer die Sozialdemokratie und die Grünen ausgesprochen.

Mit dem Ja werde nun die ökologische Landwirtschaft gestärkt, sagte der Präsident der Sozialdemokratischen Partei (SP), Hans Jürg Fehr, zum Abstimmungsresultat. Verbraucherschützer werteten das Abstimmungsergebnis als Zeichen für den Wunsch nach Wahlfreiheit bei den Produkten. Der Bauernverband sah im Ausgang der Abstimmung einen Vertrauensbeweis für die Schweizer Landwirtschaft.

Für Fulvio Pelli, Präsident der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP), verliert die Schweizer Landwirtschaft mit dem befristeten Verbot nun eine Chance. Außerdem nehme das Image des Forschungsstandortes Schweiz Schaden. Bei der Schweizerischen Volkspartei (SVP) hiess es, das fünfjährige Verbot bringe nichts, denn das Bewilligungsverfahren für eine Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen dauere länger als fünf Jahre. (tso/dpa)

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