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George W. Bush: "Ich war bereit, Entscheidungen zu treffen"

US-Präsident George W. Bush hat in seiner Abschiedsrede an die Nation die umstrittenen und "harten Entscheidungen" seiner Präsidentschaft als notwendig für die Sicherheit der USA verteidigt.

Washington - „Die USA sind seit mehr als sieben Jahren ohne einen terroristischen Anschlag geblieben“, betonte Bush in seiner letzten Fernsehansprache am Donnerstagabend. „Sie sind möglicherweise nicht mit einigen Entscheidungen zufrieden, die ich treffen musste“, sagte Bush. „Aber ich hoffe, Sie stimmen mit mir darin überein, dass ich bereit war, harte Entscheidungen zu treffen“, sagte Bush, der am kommenden Dienstag von Barack Obama im Weißen Haus abgelöst wird. Die größte Gefahr für die USA bleibe weiter ein neuer terroristischer Angriff. „Unsere Feinde sind geduldig, aber entschlossen, wieder zuzuschlagen.“ Bush, der sich betont gelöst zeigte und während seiner Rede viel lächelte, übte auch verhaltene Selbstkritik: „Es hat Dinge gegeben, die ich, wenn ich könnte, anders behandeln würde“, sagte er. Er habe in seiner achtjährigen Amtszeit auch Rückschläge einstecken müssen.

„Ich bin meinem Gewissen gefolgt und habe getan, was ich für richtig gehalten habe“, sagte der scheidende Präsident in seiner 13- minütigen Rede. Er hoffe, dass ihm auch jene den guten Willen nicht absprechen, die andere Ansichten als er selbst haben.

Seit den terroristischen Anschlägen vom 11. September 2001 hätte die US-Regierung mit neuen Maßnahmen für die innere Sicherheit, der Reform des Militärs und der Sicherheitsdienste erfolgreich die Herausforderung des Terrorismus angenommen. Weltweit habe sich seine Regierung für die Verbreitung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten eingesetzt, sagte Bush vor zahlreichen Kabinettsmitgliedern, engen Mitarbeitern und seiner Familie im Weißen Haus. Auch Angehörige der Opfer der Terror anschläge von 2001 waren eingeladen. Seine Politik der Demokratisierung in der Welt sei der beste Schutz vor Extremisten und Terroristen, hob Bush hervor.

Afghanistan habe sich von einer Nation, in der die Taliban die Terror organisation Al Qaida beherbergten und Frauen auf der Straße gesteinigt wurden, zu einer jungen Demokratie gewandelt, sagte Bush. Der Irak sei nicht mehr eine „brutale Diktatur“ und ein „verschworener Feind der USA“, sondern eine „arabische Demokratie im Herzen des Nahen Ostens und Freund der USA“.

Bush warnte angesichts der wirtschaftlich schweren Zeiten vor den Gefahren des Isolationismus und Protektionismus. „Sich hinter unsere Grenzen zurückzuziehen, würde die Gefahren nur vergrößern. Im 21. Jahrhundert hängen Sicherheit und Reichtum von der Ausbreitung der Freiheit im Ausland ab“, sagte der Präsident. „Wenn Amerika nicht die Führung für die Sache der Freiheit innehat, wird diese Sache von niemandem geführt.“ Er wünsche seinem Nachfolger Obama das Beste, meinte Bush. Der Wahlsieg des schwarzen Senators aus Illinois sei „ein Moment der Hoffnung und des Stolzes für die ganze Nation“. dpa/AFP

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