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Georgien: Demonstranten stechen Polizisten mit Messern nieder

Bei Auseinandersetzungen in der Kaukasusrepublik zwischen Anhängern der Opposition und der Polizei sind etwa 20 Menschen verletzt worden.

In der Hauptstadt Tiflis forderten die Demonstranten erneut den Rücktritt des als autoritär kritisierten Präsidenten Michail Saakaschwili, berichteten georgische Medien. Unbekannte stachen bei den Ausschreitungen fünf Polizisten mit Messern nieder. Anfang Mai waren bei Straßenkämpfen in Tiflis bereits Dutzende Menschen verletzt worden.

Georgiens Patriarch Ilia II. rief Staatsführung und Opposition zur Aussöhnung auf. Die innenpolitische Dauerkrise müsse durch "vorgezogene Wahlen, Verhandlungen oder auf andere Weise" beendet werden, sagte das Oberhaupt der georgisch-orthodoxen Kirche. Zu Beginn der Woche hatten etwa 60.000 Regierungsgegner im Nationalstadion gegen den Präsidenten demonstriert.

Die Opposition wirft Saakaschwilli vor, durch Angriffe auf Zivilisten in Südossetien den Südkaukasuskrieg mit Russland im August des Vorjahres provoziert zu haben. Zudem soll er die Ideale der Rosenrevolution vom Jahr 2003 verraten haben. Damals hatte Saakaschwili mit der Unterstützung Hunderttausender Menschen den Machtwechsel in Georgien erzwungen. Der Präsident und auch ein Großteil der georgischen Opposition treten für einen klaren Westkurs der früheren Sowjetrepublik ein.  (aku/dpa)

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