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Politik: Gesammelt

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Gerade in Zeiten des Wahlkampfs erhält die Demoskopie große Bedeutung. Politiker aller Parteien schauen dann gebannt auf die Ergebnisse dieser Wissenschaft der öffentlichen Meinungsäußerung.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Gerade in Zeiten des Wahlkampfs erhält die Demoskopie große Bedeutung. Politiker aller Parteien schauen dann gebannt auf die Ergebnisse dieser Wissenschaft der öffentlichen Meinungsäußerung. Dass die Erkenntnisse der Demoskopen für die Ausrichtung von Politik im Grunde genommen gar nicht aussagefähig sind, ahnen bisher allerdings nur Eingeweihte. Erhalten doch die Demoskopen bei ihren Meinungsumfragen nur Mitteilung über Ängste und Hoffnungen der Menschen, die aus die Vergangenheit reflektierenden Erfahrungswerten resultieren. Politiker jedoch sollten gestalten. Und über den Spielraum dafür und die Akzeptanz der Bevölkerung sagen demoskopische Untersuchungen kaum etwas aus.

Fazit: So mancher Politiker erwartet auf sein Handeln Reaktionen unter den Menschen, die dann gar nicht eintreffen. Im Bundesfinanzministerium muss man dieser Tage in eine solche Falle getappt sein. Stichwort Euro: Lange wurde das neue Zahlungsmittel vor seiner Einführung von Minister Hans Eichel gelobt und in unzähligen Kampagnen in der Handhabung beschrieben. Man sollte meinen, ein jeder wisse nun damit umzugehen. Doch weit gefehlt. Scheint es doch so, als ob die Sammler von silbernen Gedenkmünzen auch nach der Euro-Einführung immer noch versuchen, ihr Sammel-Geld in anderen EU-Ländern auszugeben – obwohl das doch gar nicht funktioniert. Warum wir dies vermuten? Weil Eichel diesen Mechanismus den Sammlern bereits im Vorjahr in einem bunten Merkblatt erklärt hat. Einem Merkblatt vom Dezember 2001, das uns das Ministerium dieser Tage noch ein weiteres Mal zusandte. Antje Sirleschtov

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