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Pflege

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Gesundheit: Pflege-Tüv kommt 2009

Viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen blicken bei den Angeboten der Branche nicht durch. Deswegen soll es ab nächstem Jahr einen Pflege-Tüv geben, der es auch Laien möglich macht, die Qualität von Heimen und Pflegediensten einzuschätzen.

Die Qualität von stationärer und ambulanter Pflege soll künftig öffentlich gemacht und auch für Laien verständlich dargestellt werden. Das sieht nach Angaben von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) das neue Pflegereformgesetz vor, das die Einführung eines solchen Pflege-TÜV ab 2009 festschreibt. Bis Ende 2010 müssen dann alle Heime und ambulanten Pflegedienste die Ergebnisse ihrer Prüfung aushängen. Zudem soll es ein einfach zu begreifendes Symbol für die Qualitätsstufe geben.

Erst Anfang des Jahres hatte Schmidt weiteren Handlungsbedarf bei der Qualitätskontrolle eingeräumt. So seien zwar bei 90 Prozent der überprüften Pflegebedürftigen keine Mängel festgestellt worden. Zehn Prozent seien aber zuviel, betonte sie. Derzeit gibt es den Angaben zufolge etwa 1,4 Millionen ambulant Pflegebedürftige, weitere 700.000 Menschen sind in den mehr als 10.000 Pflegeheimen untergebracht.

Neues Modell Pflegestützpunkt

Zufrieden zeigte sich Schmidt auch mit dem Koalitions-Kompromiss zur Einrichtung von ambulanten Pflegestützpunkten, wo jetzt den Ländern die Entscheidung über die Einrichtung überlassen wird. Zur Anschubfinanzierung stellt das Ministerium 60 Millionen Euro bereit. Damit soll sichergestellt werden, dass die Betroffenen wohnortnah über das Leistungsspektrum der Altenpflege informiert und die Angebote vernetzt werden. Insgesamt sollten nach Vorstellungen des Ministeriums rund 4000 quartiersbezogene Pflegestützpunkte entstehen.

Den offiziellen Prognosen zufolge wird sich die Zahl älterer Menschen bis 2030 um acht Millionen auf dann 28,5 Millionen erhöhen. Angesichts steigender Lebenserwartung wird die Zahl der Pflegebedürftigen in diesem Zeitraum auf 3,1 Millionen stiegen. (mhz/ddp)

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