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Politik: Goldene Zukunft

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Es fällt nicht leicht, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Heute tun wir es.

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Es fällt nicht leicht, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Heute tun wir es. Wir arbeiten uns an der Hypothese ab, dass alles besser wird und die Zukunft golden ist, die Vergangenheit dagegen düster war.

Teil eins: Alles wird gut. Kürzlich, in einem Cafe nahe den Linden, saßen zwei junge Menschen an einem Tisch. Der Herr war sportlich-kräftig mit asiatischem Einschlag. Er berichtete seiner Begleiterin von seiner Arbeit bei der Bundeswehr. Ganz rechts oben in Deutschland liegt Eggesin. Das ist nicht nur der äußerste Nordosten der Republik, das ist auch eine Gegend, die berüchtigt ist für ihre schlechte Verkehrsanbindung und die Soldaten, die früher die DDR und heute Peter Struck dort ausbilden lässt. Viel Sand, viel Meer, doch wenig mehr. Dort war der Mann im Einsatz, als einziger Deutscher nicht nur deutscher Herkunft. Was er sagte, klang dennoch positiv. Eggesin wird bunter.

Teil zwei: Früher war alles ganz schrecklich. Gut, Norbert Blüm mag gesagt haben, die Rente sei sicher. Dass Blüm damit eher meinte, die Rente sollte eigentlich sicher sein, wussten die Bürger längst. Was die Bürger vielleicht nicht wissen, ist der schwindelerregende Rekord in Sachen Rentenversicherung. Am 10. Dezember 1923 musste nämlich der höchste Rentenbeitrag aller Zeiten gezahlt werden. Für eine Woche waren damals, zur Hochzeit der Inflation, fällig: 1160 Milliarden Mark (1160 000 000 000 Mark).

Zusammengefasst: Früher war die Rente angeblich sicher, aber sehr teuer. Künftig ist die Rente geringer, dafür werden wir von Bundeswehrsoldaten gesichert, die selbst dann Eggesin überstehen, wenn sie asiatischer Herkunft sind. Nur mal so zum Nachdenken.

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