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Politik: Grenzstreit um Kaschmir eskaliert Tote: Indien bestellt

Pakistans Botschafter ein.

Neu-Delhi/Islamabad - Der Streit zwischen den Atommächten Indien und Pakistan um Verletzungen des Waffenstillstands an der Demarkationslinie in Kaschmir eskaliert. Die indische Regierung nannte den jüngsten Zwischenfall, bei dem nach Armeeangaben zwei indische Soldaten getötet wurden, eine „Provokation“. Indiens Außenminister Salman Kurschid sprach im Nachrichtensender NDTV von einem „entsetzlichen“ Vorfall, der nicht hinnehmbar sei.

Ein pakistanischer Armeesprecher wies die Vorwürfe pauschal zurück. „Das sieht nach indischer Propaganda aus, um von dem Angriff auf einen pakistanischen Posten am Sonntag durch indische Truppen abzulenken, bei dem ein Soldat getötet wurde“, sagte er. Das indische Außenministerium bestellte den pakistanischen Botschafter in Neu-Delhi ein.

Die indische Armee teilte zum Zwischenfall vom Dienstag mit, pakistanische Truppen seien im Schutz von dichtem Nebel in den indischen Teil Kaschmirs eingedrungen und dort von einer Patrouille in ein Gefecht verwickelt worden. Bei den Kämpfen, die eine halbe Stunde angedauert hätten, seien zwei indische Soldaten getötet und zwei verwundet worden. Der indische Sender NDTV berichtete unter Berufung auf ungenannte Armeequellen, einer der Toten sei enthauptet worden, sein Kopf sei nicht gefunden worden.

Pakistan hatte Indien am Sonntag vorgeworfen, indische Truppen seien über die Demarkationslinie in den pakistanischen Teil Kaschmirs vorgedrungen und hätten dort einen Posten angegriffen. Dabei seien zwei Soldaten schwer verwundet worden, von denen einer später gestorben sei. Indien wies das zurück.

Indien und Pakistan haben Ende 2003 in der geteilten Region Kaschmir einen Waffenstillstand vereinbart. Seit ihrer Unabhängigkeit von britischer Kolonialherrschaft im Jahr 1947 haben Indien und Pakistan zwei ihrer drei Kriege um Kaschmir geführt. dpa

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