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Politik: Griechische Linksextreme bekennen sich zu Attentat Terrorgruppe will Neonazis bekämpfen

Athen - Zweieinhalb Wochen nach dem Attentat auf Anhänger der griechischen Neonazi-Partei Goldene Morgenröte hat sich eine bisher unbekannte linksextreme Terrorgruppe zu dem Anschlag bekannt, bei dem zwei junge Männer starben und ein weiterer schwer verletzt wurde. Die Morde seien die Vergeltung für den Tod eines Musikers aus der linken Szene, der Mitte September von einem Anhänger der Goldenen Morgenröte in Piräus erstochen wurde, hieß es in dem Bekennerschreiben der Terrorgruppe, die sich „Revolutionäre Volksstreitkräfte“ nennt.

Athen - Zweieinhalb Wochen nach dem Attentat auf Anhänger der griechischen Neonazi-Partei Goldene Morgenröte hat sich eine bisher unbekannte linksextreme Terrorgruppe zu dem Anschlag bekannt, bei dem zwei junge Männer starben und ein weiterer schwer verletzt wurde. Die Morde seien die Vergeltung für den Tod eines Musikers aus der linken Szene, der Mitte September von einem Anhänger der Goldenen Morgenröte in Piräus erstochen wurde, hieß es in dem Bekennerschreiben der Terrorgruppe, die sich „Revolutionäre Volksstreitkräfte“ nennt. Die Organisation kündigte zugleich weitere Attentate an: Die „politische Exekution der Faschisten“ sei „erst der Anfang des Volksaufstandes“, der die Neonazis „auf den Müll der Geschichte“ befördern werde.

Die Attentäter waren am Abend des 1. November mit einem Motorrad vor einem Parteibüro der Goldenen Morgenröte im Athener Stadtviertel Neo Heraklio vorgefahren. Einer der beiden Männer feuerte mit einer automatischen Pistole auf eine Gruppe von Anhängern der Partei, die auf der Straße standen. Zwei von ihnen wurden tödlich getroffen, das dritte Opfer überlebte schwer verletzt. Die Täter konnten unerkannt entkommen.

Am Samstag erhielt das griechische Internet-Nachrichtenportal zoungla.gr einen anonymen Hinweis auf einen Müllsack, der am Schießplatz des Athener Stadtteils Kaisariani abgelegt war. In dem Sack befand sich ein USB-Speicherstick mit dem Text des 18-seitigen Bekennerschreibens. Der Fundort hat Symbolcharakter: Auf dem Schießplatz von Kaisariani exekutierten die deutschen Besatzer im Zweiten Weltkrieg mehr als 200 griechische Widerstandskämpfer. Ihnen ist dort ein Denkmal gewidmet.

Über die Größe der neuen Terrorgruppe und die Identität ihrer Mitglieder wissen die Ermittler offenbar bisher so gut wie nichts. Es gibt die Vermutung, dass es sich um einen Zusammenschluss kleinerer, bisher autonom operierender Terrorzellen handelt. Das Attentat auf die Neonazis zeigte nach Einschätzung der Fahnder ein hohes Maß an Kaltblütigkeit und Killer-Professionalität.

In dem Bekennerschreiben bezeichnen die Terroristen den bekannten Reeder und Hauptaktionär sowie Präsidenten des griechischen Erstliga-Fußballklubs Olympiakos Piräus, Evangelos Marinakis, als „einen bedeutenden Finanzier der Goldenen Morgenröte“. Die Neonazi-Partei, deren Symbol ein abgewandeltes Hakenkreuz ist, propagiert Ausländerhass und Antisemitismus. Sie verehrt Hitler und Goebbels als Idole und leugnet den Holocaust. Gerd Höhler

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