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Der neue britische Botschafter in Deutschland, Sir Sebastian Wood.

© Reuters

Großbritannien: Neuer Botschafter hält Ausgang des EU-Referendums für offen

Sir Sebastian Wood, Londons neuer Botschafter in Deutschland, fordert, dass die EU "zeitgemäßer und effizienter" werden müsse.

Der neue britische Botschafter in Deutschland, Sir Sebastian Wood, hält den Ausgang des Referendums über die Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU für offen. Es sei ein Fehler zu glauben, dass sich die Briten automatisch aus pragmatischen Erwägungen bei der bevorstehenden Volksabstimmung für einen Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union aussprechen würden, sagte Wood am Donnerstag vor Journalisten in Berlin. Er wolle sich dafür einsetzen, die Mitgliedschaft Großbritanniens in einer „reformierten EU“ sicherzustellen, kündigte Wood an. Wenn es allerdings nicht gelinge, die EU durch die vom britischen Regierungschef David Cameron verlangten Reformen „zeitgemäßer und effizienter“ zu machen, „wird es viel schwieriger sein, den richtigen Ausgang beim Referendum zu finden“, erklärte der Botschafter.
Es gebe vier entscheidende Bereiche für Reformen in der EU, sagte Wood. So müsse die Wettbewerbsfähigkeit Europas, insbesondere beim Binnenmarkt für Dienstleistungen, verbessert werden, das Gleichgewicht zwischen Euro-Ländern und Nicht-Euro-Staaten gewahrt und einer Überforderung der Sozialsysteme durch Einwanderer entgegengewirkt werden. Als vierten Punkt nannten Wood die Vision, eine „immer engere Union“ der Völker Europas zu schaffen. „Für uns funktioniert dieser Begriff nicht“, sagte der Botschafter mit Blick auf das symbolisch im EU-Vertrag verankerte Fernziel der Europäer.
Das Datum für das britische EU-Referendum steht noch nicht fest. Als wahrscheinlich gilt, dass die Volksabstimmung in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres stattfindet.

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