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Politik: Grün ist die Umwelt (Kommentar)

Ganz allmählich werden sich die Grünen der Tragweite ihrer Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen bewusst. Es reicht eben doch nicht, auf Schröder zu hoffen und darauf, dass er seinen Clement schon zurückpfeifen wird.

Ganz allmählich werden sich die Grünen der Tragweite ihrer Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen bewusst. Es reicht eben doch nicht, auf Schröder zu hoffen und darauf, dass er seinen Clement schon zurückpfeifen wird. Natürlich hat der Kanzler dem Ministerpräsidenten klar gemacht, was auf dem Spiel steht - nicht nur die Koalition in Düsseldorf. Natürlich hat Schröder seinem schwierigen Parteifreund erklärt, dass deshalb nur ein Ergebnis richtig sein kann. Aber ob Clement hört? Versteht? Einlenkt? Darauf ist kein Verlass, und deshalb müssen sich die Grünen sammeln. Den Inhalt definieren, die Taktik anpassen und entsprechend die Härte dosieren - im Konkreten heißt das für die laufenden Koalitionsverhandungen: Die Grünen dürfen sich das Umweltministerium nicht nehmen lassen, da haben Bärbel Höhn und Kerstin Müller Recht. Hat nicht Fritz Kuhn, der realpolitische Anwärter auf den Bundesparteivorsitz, unter Beifall auf der Linken gesagt, die Ökologie als identitätsstiftendes Merkmal dürfe den Grünen nicht verloren gehen? Dieses Wissen hält beide Flügel zusammen. Umweltfragen, das ist mehr als Krötenwanderung. Umweltpolitik ist Querschnitts-, Fortschrittspolitik. Nur in einem Falle dürften die Grünen nachgeben: Wenn ihnen ein "Infrastrukturministerium" überantwortet würde - mit dem Bestandteil Umwelt. Die Seele ist nicht verhandelbar.

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