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Politik: Grünes Gerangel um Listenplätze in Baden-Württemberg

Eine Woche vor der zweiten Runde des Listenparteitags der baden-württembergischen Grünen gibt es Spekulationen über eine Absprache, die den Wiedereinzug des Parteilinken Winfried Hermann in den Bundestag verhindern soll. Fraktionschef Schlauch wies den Vorwurf, es gebe zielgerichtete Absprachen gegen Hermann, im Gespräch mit dem Tagesspiegel zurück: "Das ist ein vollkommener Quatsch, ein absoluter Schmarrn.

Eine Woche vor der zweiten Runde des Listenparteitags der baden-württembergischen Grünen gibt es Spekulationen über eine Absprache, die den Wiedereinzug des Parteilinken Winfried Hermann in den Bundestag verhindern soll. Fraktionschef Schlauch wies den Vorwurf, es gebe zielgerichtete Absprachen gegen Hermann, im Gespräch mit dem Tagesspiegel zurück: "Das ist ein vollkommener Quatsch, ein absoluter Schmarrn. Wir sind eine demokratische Partei, bei uns wird jeder Listenplatz demokratisch ausgewählt. Im Gegensatz zu anderen Parteien, die vorgefertigte Listen nur noch abhaken."

Um die Listenplätze des Landesverbandes konkurrieren mehrere prominente Grüne. Beim Parteitag in Freiburg will Hermann zunächst auf Platz vier gegen Fraktionschef Rezzo Schlauch antreten. Wenn er die Abstimmung - wie zu erwarten ist - verlieren sollte, würde er sich auf Platz sechs bewerben. Dort würde er mit den Realos Metzger und Özdemir konkurrieren. Der Kampf um die Plätze ist bei den Grünen deshalb scharf, weil Männer nur auf den geraden Plätzen aufgestellt werden und bislang nur die ersten sieben Plätze als sicher gelten.

Der Bundestagsbgeordnete Oswald Metzger bestätigte indes am Wochenende, er habe sich mit seinem Parlamentskollegen Cem Özdemir darauf geeinigt, seine Bewerbung um Platz sechs der Liste zur Bundestagswahl zu Gunsten von Özdemir zurückzuziehen, sollte er im ersten Wahlgang weniger Stimmen erhalten. Özdemir wolle sich andersherum ebenso verhalten. Darüber hatte der "Spiegel" berichtet.

Dem Tagesspiegel sagte Özdemir, er halte es für völlig normal, dass man sich überlege, wie man die besten Chancen habe. "Es war schon immer so, dass man nicht bis zuletzt kandidiert. Er betonte, dass es sich dabei nicht um eine gezielte Ausgrenzung des Tübinger Kriegsgegners Hermann handele. "Außerdem denke ich, dass die jüngsten, besseren Umfrageergebnisse die Debatte entschärfen. Denn auch Platz acht ist jetzt durchaus aussichtsreich", sagte Özdemir. Hermann wird vorgeworfen, er habe sich in jüngster Zeit als Pazifist profiliert, um seine Chancen auf ein erneutes Bundestagsmandat zu verbessern.

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