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Politik: „Guantanamo ist unter unserer Würde“

Protest in USA für Bremer Häftling

Bremen (stg). Die Mutter des angeblichen „Bremer Taliban“ und ihr Anwalt haben eine positive Bilanz ihrer USAReise gezogen, auf der sie gegen die Inhaftierung des 21-jährigen Bremer Türken Murat K. im US-Lager Guantanamo Bay protestierten. Bei Gesprächen mit Senatoren und Kongressabgeordneten habe sich gezeigt, dass auch sie „nicht beglückt“ über Guantanamo seien, sagte Anwalt Bernhard Docke am Freitagabend nach der neuntägigen Reise.

Offenbar würden Änderungen angestrebt, damit die Gefangenen „mehr rechtlichen Handlungsspielraum bekommen“, sagte Docke. Unterstützung habe er von einem UN-Menschenrechtsvertreter und vom früheren Kennedy-Präsidentenberater Arthur Schlesinger bekommen. An der Reise hatten sich auch Angehörige von britischen und französischen Guantanamo-Häftlingen beteiligt. Gemeinsam hätten sie viel Aufmerksamkeit auf das Lager gelenkt, das sonst in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werde. Auf mehreren Veranstaltungen hätten Amerikaner zum Ausdruck gebracht, dass diese Art des Umgangs mit Gefangenen eigentlich „unamerikanisch und unter der Würde eines Rechtsstaates“ sei, sagte Docke. Murats Mutter, Rabiye K., sagte: „Ich habe jetzt mehr Hoffnung.“ Murat K. war im Herbst 2001 in Pakistan oder Afghanistan als angeblicher Taliban- oder Al-Qaida-Kämpfer gefangen genommen worden und sitzt seit 2002 in Guantanamo, ohne Anklage oder Anwalt. Die in den vergangenen Tagen aus Guantanamo freigekommenen britischen Häftlinge entließ die Polizei nach Hause.

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