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Politik: Günter Schabowski wurde durch die denkwürdige Pressekonferenz des 9. November 1989 berühmt

Günter Schabowski (70) wurde vor allem durch seine Pressekonferenz am 9. November 1989 weltbekannt.

Günter Schabowski (70) wurde vor allem durch seine Pressekonferenz am 9. November 1989 weltbekannt. Damals verkündete er praktisch den Fall der Mauer. Der Ex-Chefredakteur des "Neuen Deutschland" wurde 1984 Mitglied des Politbüros und 1985 SED-Bezirkschef von Ost-Berlin. Schabowski galt wie Krenz als einer der denkbaren Nachfolger von Erich Honecker. Während der friedlichen Revolution in der DDR bewies Schabowski als einziger der Politbüromitglieder Mut und ging auf die Straße; er empfing als erster aus der Parteispitze Abgesandte des "Neuen Forums" und stellte sich auf der Großkundgebung am Alexanderplatz am 4. November 1989 und bei anderen Gelegenheiten den aufgebrachten Massen. Dem Tagesspiegel sagte er einmal: "Der Kommunist braucht immer einen Tritt in den Arsch. Sonst passiert nichts." Der Tritt war für ihn, so sagte er, Ungarn, war die Massenflucht 1989. Im Prozess distanzierte er sich vom alten Kurs der DDR-Regierung. Nichts habe den Tod von Flüchtlingen rechtfertigen können. Obwohl er eine moralische Mitschuld einräumte, bezeichnete sich auch Schabowski für juristisch unschuldig und legte ebenso wie Krenz und Kleiber Revision ein. Günter Schabowski ist mit der geborenen Russin Irina verheiratet und hat zwei Söhne.

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