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Politik: Häufig keine Quittung für Flut-Spenden

Berlin - Viele Menschen, die für die Tsunami-Opfer in Südasien gespendet haben, werden womöglich keine Spendenbescheinigung dafür bekommen. Denn oft haben sie auf den Überweisungen lediglich Namen und Kontonummern, nicht aber die Adresse angegeben.

Berlin - Viele Menschen, die für die Tsunami-Opfer in Südasien gespendet haben, werden womöglich keine Spendenbescheinigung dafür bekommen. Denn oft haben sie auf den Überweisungen lediglich Namen und Kontonummern, nicht aber die Adresse angegeben. Darauf weist Rudi Tarneden vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) hin. Die Überweisungen selbst werden von den Finanzämtern nur dann anerkannt, wenn an Träger der freien Wohlfahrtsverbände, etwa Caritas, Diakonie oder Rotes Kreuz, gespendet worden ist.

Unicef Deutschland hat rund eine Million solcher spontaner Einzelspenden bekommen und versucht nun, mit den Spendern in Kontakt zu kommen. Dazu hat Unicef die Banken um Hilfe gebeten. Mit dem Namen und der Kontonummer bittet Unicef die Banken, ihren Kunden einen Brief zu schicken, damit die Spender sich bei Unicef melden können. Allerdings sind die Banken in ihrer Mehrzahl nicht begeistert von diesem Anliegen. Die meisten verweigern Unicef ihre Unterstützung, weil es ihnen zu teuer ist. „Lediglich mit der Postbank haben wir durchweg gute Erfahren gemacht“, sagte Tarneden dem Tagesspiegel. „Wir appellieren an die Banken, sich ein Vorbild an der überwältigenden Hilfsbereitschaft der Bundesbürger zu nehmen“, sagte Tarneden.

Andere Hilfsorganisationen haben dieses Problem ganz einfach gelöst. Ärzte ohne Grenzen überweist in einem automatisierten Verfahren einen Cent an die Spender zurück und bittet sie auf der Überweisung, ihnen ihre Adresse zukommen zu lassen, um eine Spendenbescheinigung verschicken zu können, sagte Arne Kasten. Oxfam Deutschland löst das Problem der fehlenden Adressen ähnlich. Paul Bendix von Oxfam sagte dem Tagesspiegel: „Wir überweisen den Spendern sechs Cent zurück.“ Auch Oxfam fordert die Spender in der Betreffzeile auf, ihre Adresse zu nennen, um ihnen eine Bescheinung zuschicken zu können. Rudi Tarneden von Unicef sagte zu diesem Verfahren: „So kann man das natürlich auch machen.“ Allerdings findet er, „dass das sehr aufwändig ist“.

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