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Politik: Haider entmachtet FPÖ-Chef Haupt Kärntner Landeshauptmann bringt seine Schwester an die Parteispitze

Mit der Entmachtung von FPÖ-Chef Herbert Haupt hat der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider am Montag gezeigt, dass er bei Österreichs Freiheitlichen das Heft in der Hand hält. Zwar konnte sich Haupt dem bereits monatelangen Drängeln Haiders auf einen formellen Rücktritt widersetzen, er bekommt aber – in Gestalt von Haiders Schwester Ursula Haubner – eine „geschäftsführende" Parteichefin „zur Seite gestellt".

Mit der Entmachtung von FPÖ-Chef Herbert Haupt hat der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider am Montag gezeigt, dass er bei Österreichs Freiheitlichen das Heft in der Hand hält. Zwar konnte sich Haupt dem bereits monatelangen Drängeln Haiders auf einen formellen Rücktritt widersetzen, er bekommt aber – in Gestalt von Haiders Schwester Ursula Haubner – eine „geschäftsführende" Parteichefin „zur Seite gestellt". Haupt muss ferner das Amt des Vizekanzlers in der Regierung an Infrastrukturminister Hubert Gorbach abgeben, darf aber als Sozialminister weiterarbeiten. Haider selbst bleibt Landeshauptmann in Kärnten; Beobachter schätzen, dass er vor weiteren Schritten erst einmal seinen persönlichen „Marktwert" testen will: In Kärnten finden im März 2004 Landtagswahlen statt.

Mit der Regierungsumbildung ohne Personalwechsel reagiert Haider auf das katastrophale Abschneiden der FPÖ bei den jüngsten Landtagswahlen. Er erweist aber auch dem Koalitionspartner ÖVP einen Dienst: FPÖ-Chef Haupt hat sich ja durch seine im Zweifelsfall beinahe stündlichen Kurswechsel den Ruf eines „Umfallers der Nation" erworben. Weil er entscheidende Regierungsvorhaben zuerst kritisierte, dann im Kabinett mitbeschloss, dann zurückzog, wurde er zu einem immer weniger kalkulierbaren Gesprächspartner. Der neue Vizekanzler, Verkehrsminister Hubert Gorbach, gilt nicht als automatisch Haider-treu. Aber er hat sich den Ruf erworben, sachlich kompetent, ruhig und verlässlich zu sein. Der gleiche Ruf haftet Haiders Schwester Ursula Haubner an; sie ist derzeit Staatssekretärin im Sozialministerium.

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