zum Hauptinhalt

Haiti: Vier Tote bei Protesten gegen Armut

Die Menschen im Karibikstaat Haiti leben größtenteils von weniger als zwei Euro am Tag. Bei Protesten gegen die Armut kam es in den vergangenen Tagen zu schweren Auseinandersetzungen. Jetzt gibt es die ersten Todesopfer zu beklagen.

In Haiti sind vier Menschen bei Protesten gegen Armut und hohe Lebenshaltungskosten erschossen worden. Der Vorfall habe sich am Freitag in der Stadt Cayes im Süden des Landes ereignet, sagte der Senator Gabriel Fortuné der Nachrichtenagentur AFP. Demnach wurden rund 20 Menschen bei Ausschreitungen verletzt. Aus der Hauptstadt Port-au-Prince seien Bewaffnete nach Cayes gekommen, um die Proteste zu unterstützen, sagte Fortuné. Augenzeugen berichteten, auf den Straßen der Stadt seien Barrikaden und Autos angezündet worden.
  
Polizeibeamte und Soldaten der UN-Mission in Haiti (Minustah) seien auf den Straßen, um die Situation in Cayes in den Griff zu bekommen, sagte ein Sprecher der Polizei in Port-au-Prince. Die Demonstranten hätten drei UN-Fahrzeuge angezündet, berichtete der  Chef eines lokalen Fernsehsenders der Nachrichtenagentur AFP. Haitis Ministerpräsident Jacques-Edouard Alexis verurteilte die  Ausschreitungen auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt und kündigte Schritte zur Verbesserung der Lebensumstände der Bevölkerung an.
  
Bei Demonstrationen in verschiedenen Städten des Landes kam es seit Donnerstag zu Plünderungen und gewalttätigen Ausschreitungen mit Dutzenden von Verletzten. In dem verarmten Karibikstaat leben 80 Prozent der Bevölkerung von weniger als zwei US-Dollar (1,27 Euro) am Tag. (tbe/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false