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1. Mai

© dpa

Hamburg: Tausende demonstrieren gegen NPD-Aufmarsch

Nach Angabe der Organisatoren haben heute im Hamburger Stadtteil Barmbek etwa 7000 Menschen gegen einen Aufmarsch von rund 700 Neonazis demonstriert. Die Zahl der Demonstranten überstieg deutlich die Erwartungen, die Polizei war in höchster Bereitschaft.

Entgegen ersten Angaben der Polizei verzögerte sich die Versammlung der Neonazis für den ursprünglich ab 12 Uhr geplanten Marschzug wegen einer technischen Störung bei der S-Bahn erheblich. Mehrere Busse mit Anhängern der rechtsextremen NPD mussten ihre Route ändern und warteten auf Zufahrtsstraßen.

Laut Polizeiangaben sei es zu keinen Auseinandersetzungen zwischen Gegendemonstranten und Polizei gekommen. In Nachbarschaft der Gegendemonstration seien jedoch mehrere Müllcontainer sowie ein Reifenlager angezündet worden. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften aus mehreren Bundesländern im Einsatz, um ein Aufeinandertreffen der Lager zu verhindern.

Das Hamburger Oberverwaltungsgericht hatte am Mittwochabend die vom "Hamburger Bündnis gegen Rechts" beantragte Route genehmigt. Danach können Neonaziaufmarsch und Gegendemonstration auf etwa gleicher Route verlaufen.

In der Nacht zuvor war es nach einer Walpurgisnacht-Demonstration von etwa 1000 Linksautonomen im Hamburger Schanzenviertel zu Krawallen gekommen. Vier Randalierer wurden nach Stein- und Flaschenwürfen sowie dem Anzünden von Müllcontainern festgenommen. Schaufenster einer Sparkassenfiliale wurden zertrümmert.

Wegen der Neonazi-Demo hatte sich der DGB entschlossen, seine Mai-Veranstaltungen weit vom rechtextremen Aufzug entfernt abzuhalten. Zur Demonstration vom Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof durch die Hamburger City und der anschließenden Kundgebung auf der Reeperbahn in St. Pauli hatten die Gewerkschaften etwa 4000 Teilnehmer erwartet. Bis zum Mittag konnte die Polizei noch keine Zahl nennen. (nal/cp/dpa)

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