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Hamburger SPD: Das Stimmzettel-Nirvana

Auf der Suche nach einer Erklärung für das Verschwinden von knapp 1000 Stimmzetteln einer internen Abstimmung tappt die Hamburger SPD weiter im Dunkeln. Die Nachforschungen einer Untersuchungskommission blieben ergebnislos. Die Hanseaten hoffen jetzt auf den Genossen Zufall.

Der Verlust von rund 950 Stimmzetteln bei der Abstimmung der Hamburger SPD-Mitglieder über ihren Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahlen 2008 kann möglicherweise nicht mehr aufgeklärt werden. "Eine interne Untersuchungskommission aus drei Juristen hat ihre Arbeiten ergebnislos abgeschlossen", sagte ein Sprecher der Hamburger SPD. "Der Verlust der Stimmzettel kann wohl nur noch durch einen Zufall geklärt werden", bestätigte er einen NDR-Bericht. Der Vorfall am 25. Februar 2007 hatte zum Rücktritt des Hamburger SPD-Vorstandes geführt und den Landesverband in eine tiefe Krise gestürzt.

Die SPD-Mitglieder sollten in der internen Befragung entscheiden, wer bei der Bürgerschaftswahl gegen CDU-Bürgermeister Ole von Beust antreten soll - Landeschef Mathias Petersen oder seine Stellvertreterin Dorothee Stapelfeldt. Die Hamburger SPD war in dieser Frage tief gespalten. Der 51 Jahre alte Arzt Petersen hatte sich bei seinem parteiinternen Wahlkampf vor allem auf die SPD-Basis berufen und sich nach und nach große Teile der Funktionärsebene zum Gegner gemacht. Nach einer wochenlangen Führungskrise wurde schließlich am 24. März der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann zum SPD-Spitzenkandidaten gewählt. (mit dpa)

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