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"Herkules-Projekt": Siemens und IBM erhalten Milliarden-Auftrag von der Truppe

Der Elektronikkonzern Siemens und der US-Computerriese IBM sollen die Informations- und Kommunikationstechnik der Bundeswehr auf den neuesten Stand bringen.

Berlin - Der Vertrag über das "Herkules"-Projekt der Bundeswehr wurde unterzeichnet, wie die beteiligten Unternehmen sowie das Bundesamt für Informationsmanagement und Informationstechnik der Bundeswehr anschließend mitteilten. Der 7,1 Milliarden Euro schwere Auftrag ist europaweit der größte zwischen staatlichen und privaten Partnern. Vorausgegangen waren jahrelange Verhandlungen.

Das Konsortium aus dem IT-Dienstleister Siemens Business Service und IBM soll im Rahmen des "Herkules"-Projekts in den kommenden zehn Jahren die Rechenzentren, Software, Computer, Telefone, Sprach- und Datennetze des Militärs modernisieren und betreiben. Dazu wurde das Gemeinschaftsunternehmen BWI Informationstechnik GmbH gegründet, an dem der Bund zu 49,9 Prozent und das Konsortium aus Siemens und IBM mit zusammen 50,1 Prozent beteiligt sind. "Die öffentlich-private Partnerschaft zur Realisierung von "Herkules" gilt als zentrales Modernisierungsprojekt der Bundeswehr und soll zu einer konsequenten Verbesserung von Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Effizienz in den Streitkräften beitragen", teilte die Bundeswehr dazu mit.

Umfassende Modernisierung der Kommunikationsnetze

Gegenstand von "Herkules" sind die umfassende Modernisierung und der Betrieb der administrativen Informationstechnik und Kommunikationsnetze der Bundeswehr im Inland. Dazu gehören laut Bundeswehr mehr als 140.000 Computerarbeitsplätze, 300.000 Festnetz- und 15.000 Mobiltelefone, die Rechenzentren der Bundeswehr sowie moderne IT-Serviceleistungen. Auf Seiten der Streitkräfte sollen knapp 3000 Bundeswehr-Mitarbeiter an dem Projekt beteiligt sein. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren.

Ein wichtiges Ziel von "Herkules" ist es, die bisher nicht vernetzbare Telefon- und Computerausrüstung der Bundeswehr zu vereinheitlichen. Die Verhandlungen darüber waren bereits 1999 bald nach dem Amtsantritt der rot-grünen Bundesregierung aufgenommen worden. Im Juli 2004 waren die Gespräche jedoch zunächst gescheitert. Diese waren damals vor allem mit dem Industriekonsortium Isic 21 aus dem Rüstungskonzern EADS, dem IT-Spezialisten CSC Ploenzke und der Telefonfirma Mobilcom geführt worden. Danach wurde mit dem so genannten TIS-Industriekonsortium von Deutscher Telekom, IBM und Siemens verhandelt. Die Deutsche Telekom, vertreten durch ihr Tochterunternehmen T-Systems, zog sich aber später von dem Projekt zurück. (tso/AFP)

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