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Politik: Hinter Den Linden: Ehrenwort!

Über den Parteispenden-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages haben wir aus verschiedenem Anlass mehrfach üblen Spott und Hohn ausgegossen. Doch in seiner letzten Sitzung ist ihm in seiner unendlichen Weisheit etwas eingefallen, das uns dazu nötigt, Abbitte zu leisten.

Von Robert Birnbaum

Über den Parteispenden-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages haben wir aus verschiedenem Anlass mehrfach üblen Spott und Hohn ausgegossen. Doch in seiner letzten Sitzung ist ihm in seiner unendlichen Weisheit etwas eingefallen, das uns dazu nötigt, Abbitte zu leisten. Wie allgemein bekannt, hat der Altkanzler Helmut Kohl die Namen seiner Spender nicht nennen wollen. Aber der Untersuchungsausschuss will und will sie wissen! Einen Zeugen nach dem anderen hat er schon befragt, inquisitiert, insinuiert - Fehlanzeige. Durch meterdicke Aktenstapel hat der Ausschuss sich gefressen - Fehlanzeige. Jetzt ist den Sozialdemokraten endlich die Erleuchtung gekommen. Und die war so hell, dass sie alle anderen Ausschussmitglieder aller anderen Parteien regelrecht geblendet hat. Nur der Stadler Max von der FDP hat wohl gerade zur Seite geschaut, und darum hat er dem Antrag als einziger nicht zugestimmt, der da verabschiedet worden ist: Der Ausschuss hat die Geldgeber aufgefordert, "ihre Namen dem Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses bekannt zu geben".

Nebbich werden die den Volker Neumann anrufen. Weil, es fehlt etwas. Etwas ganz und gar Entscheidendes. Aber eine gute Idee ist es trotzdem. Sehr geehrte Damen und Herren Geldgeber, hiermit fordere ich Sie öffentlich auf, Ihre Namen dem Unterzeichner dieses Artikels bekannt zu geben. Gerne nehme ich größere Beträge in bar entgegen. Sie können aber natürlich auch anonym bleiben und die Summe auf mein Konto überweisen. Ich verrate es bestimmt nicht weiter. Auch dem Neumann nicht. Von dem kriegen Sie ja nicht mal, was ich Ihnen sofort gebe - Ehrenwort!

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