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Politik: Hintergrund: Saudi-Arabien

Das 1932 gegründete Königreich Saudi-Arabien ist bekannt für seinen Ölreichtum, seine tausenden Prinzen und die heiligen Stätten des Islam in Mekka und Medina.

Hamburg (01.08.2005, 12:08 Uhr) - Aus dem islamisch-konservativen Königreich stammt Osama bin Laden, Chef des weltweiten Terror-Netzwerks Al Qaida. Seit in den 30er Jahren Erdöl in der saudischen Wüste entdeckt wurde, hat sich das Land zum größten Rohöl-Exporteur der Welt entwickelt. Rund ein Drittel aller weltweit bekannten Erdölvorkommen befindet sich im Besitz von fünf saudischen Großfamilien.

Formelles Staatsoberhaupt und Regierungschef war seit 1982 König Fahd Ibn Abdelasis. Seit Fahds Schlaganfall 1995 herrschte jedoch tatsächlich sein Halbbruder, Kronprinz Abdullah Ibn Abdelasis. Die Königsfamilie umfasst rund 30 000 Mitglieder, unter ihnen mehr als 10 000 Prinzen. Sie erhalten bis zu 230 000 Euro monatliche Appanagen pro Prinz.

Die Herrscherfamilie in dem Wüstenland mit etwa 22 Millionen Einwohnern bekennt sich zu einer besonders strengen Form des sunnitischen Islam, dem so genannten Wahhabismus. Die Bewegung geht auf den Islam-Reformer Mohammed Ibn Abd el Wahhab zurück, der im 18. Jahrhundert lebte. Die Verbreitung der Ideologie des Wahhabismus außerhalb Saudi-Arabiens hat seit den 70er Jahren zugenommen. Damals begannen saudische Stiftungen, weltweit religiöse Schulen zu finanzieren, an Standorten von Pakistan bis Kalifornien.

Hauptstadt des Landes zwischen Persischem Golf und Rotem Meer ist Riad. Als Geschäftsmetropole genauso wichtig ist jedoch die Hafenstadt Dschidda. Mit mehr als zwei Millionen Quadratkilometern Fläche ist Saudi-Arabien nahezu so groß wie Westeuropa. In dem Land gilt die Todesstrafe. Sie wird nach Angaben von Menschenrechtlern etwa 100 Mal im Jahr, oft öffentlich vollstreckt.

Bin Laden wurde als Sohn einer reichen Familie mit jemenitischen Wurzeln in Saudi-Arabien geboren. Die Herrscherfamilie entzog ihm 1994 die Staatsbürgerschaft. Seinen Terrorfeldzug begründete er unter anderem mit der Stationierung amerikanischer Truppen auf ihm als heilig geltenden saudischen Boden. 15 der insgesamt 19 Attentäter vom 11. September 2001 waren saudische Staatsbürger. (tso)

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