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Hintergund: Die radikal-islamische Terrororganisation Ansar al Islam

Die radikal-islamische Terrorgruppe Ansar al Islam (übersetzt: "Helfer des Islam") wurde 2001 als Nachfolgeorganisation der Jund al Islam gegründet.

Nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz verfolgt sie das Ziel, im kurdischen Teil im Irak einen eigenen islamistischen Nationalstaat zu errichten. Als "Emir" und damit Anführer der streng hierarchisch aufgebauten Gruppierung gilt Abdullah al Shafi. Zur Führungsebene gehört außerdem ein 15-köpfiger Rat.

Die Organisation wird für zahlreiche Attentate im Irak mit vielen Toten verantwortlich gemacht, darunter Sprengstoffanschläge, aber auch Enthauptungsaktionen. Laut Bundeskriminalamt gingen allein vom 15. August 2003 bis 28. Oktober 2003 - wenige Monate nach Beginn des Irak-Krieges - 66 Anschläge auf das Konto von Ansar al Islam. Einem Bekennerschreiben zufolge wurden damals US-Stützpunkte, Militär-Konvois und die irakische Polizei angegriffen.

Das Kampfgebiet der Gruppierung war ursprünglich die Region rund um die kurdische Stadt Halabja. Seit Sommer 2003 agiert die Gruppe im gesamten nördlichen Irak. Dort führt sie einen Guerillakrieg gegen die US-Truppen, deren Verbündete und gegen irakische Sicherheitskräfte. Auch kurdische Gruppen wie die Patriotische Union Kurdistans (PUK) werden von ihr als Rivalen bekämpft.

Seit 2004 soll Ansar als Islam auch unter der Bezeichnung "Jaish Ansar al Sunna" agieren. Dabei handelt es sich um eine Art Dachorganisation, der auch ausländische Mujahedin angehören. In europäischen Staaten soll Ansar al Islam über ein Sympathisanten- und Anhängernetz verfügen, über das Spendengelder beschafft und neue Mitglieder angeworben werden. Deutschland, die Niederlande und Schweden gelten als wichtige Gebiete für Geldsammlungen zur Unterstützung der Kämpfer. (ddp)

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