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Politik: HINTERM DAMM

Neues aus Heiligendamm

Es wird Worte geben,

in den nächsten Tagen, die hat man so noch nicht gehört. Und es wird Menschen geben, die diese Worte mit Bedeutung anfüllen werden. „Heiligendammprozess“ wird ein solches Wort sein – und Bernd Pfaffenbach, der „Sherpa“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Mann, bei dem die Fäden des G-8-Gipfels zusammenlaufen, verhehlt nicht, „dass das eine Vokabel ist, die uns ganz gut gefällt“. Wenn also alles gut läuft, in den nächsten Tagen an der Ostseeküste, Bush nicht ständig querschießt beim Klima oder Putin mit seinen Raketen nervt, dann wird irgendwann am Freitagnachmittag das Schlüsselwort vom „Heiligendammprozess“ die Runde machen – ein „Dialog mit den Schwellenländern“ soll es werden, geschlagene zwei Jahre lang. Immerhin! Und wenn sich dann die G 8 in zwei Jahren in Italien treffen, dann wird es einen „Abschlussbericht“ geben, der diesen Titel trägt. Nicht schlecht, oder?

Wer an diesem letzten Vorgipfeltag von Rostock kommt und nach Kühlungsborn muss, weil er eigentlich nach Heiligendamm will, der muss durch die Kröpeliner Straße in Bad Doberan. Die Kröpeliner Straße ist die Hauptverkehrsstraße. Zur Mittagszeit verschweißen dort ein paar Polizisten die letzten freien Gullydeckel. Wer jetzt noch in den Untergrund will, der hat es nicht leicht. Das Gullyverschweißen sorgt für einen sehr schönen Stau – und wenn es aus unerfindlichen Gründen nichts werden sollte mit den Schwellenländern, bitte, dann nennen wir doch einfach das Stop-and-Go an Meck-Pomms Küsten ab sofort: „Heiligendammprozess“. Vbn

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