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Horn von Afrika: Piraten beschießen US-Frachter mit Panzergranaten

Piraten greifen am Horn von Afrika offenbar gezielt amerikanische Schiffe an: Innerhalb von nur 48 Stunden wurden vier Schiffe attackiert. Die unter US-Flagge fahrende "Liberty Sun" entkam somalischen Kriminellen mit Hilfe der Navy.

Wie US-Medien in der Nacht zum Mittwoch berichteten, griffen die Seeräuber das Schiff mit Panzergranaten und automatischen Waffen an. Das Schiff habe deshalb die in der Region mit mehreren Schiffen präsente US-Marine um Unterstützung gebeten. Die USS Bainbridge eilte dem Schiff daraufhin zu Hilfe.

Der Lenkwaffenzerstörer geleitete den Frachter mit Hilfsgütern für Kenia in Richtung seines Bestimmungshafens Mombasa. Am Schiff sei Schaden durch den Angriff entstanden, die Mannschaft aber unversehrt, sagte der Schiffseigner in New York dem US-Nachrichtensender CNN.

Aktivitäten der Piraten verstärkt

Die Seeräuber haben ihre Überfälle am Horn von Afrika in jüngster Zeit erheblich verstärkt: Seit etwa einer Woche ist auch das deutsche Schiff Hansa Stavanger in der Gewalt der zumeist somalischen Kriminellen. Erst am Wochenende musste eine Spezialeinheit der US-Marine den Frachterkapitän Richard Phillips befreien. Dabei wurden drei Piraten erschossen.

Bei einer ähnlichen Aktion auf einer Segelyacht überwältigte das Militär am Freitag zwar die Piraten, aber der Skipper starb – vor den Augen seiner Familie. An Samstag war im Golf von Aden der unter panamaischer Flagge fahrende Massengutfrachter MS Anatolia Ziel eines Angriffs gewesen, der erfolglos blieb. Die Besatzung vertrieb die Piraten. Später kaperten Seeräuber einen US-Schlepper mit 16 Besatzungsmitgliedern.

Nun brachten die kriminellen Freibeuter innerhalb von 48 Stunden vier weitere Schiffe in ihre Gewalt. Der britische Sender BBC berichtete unter Berufung auf eine Nato-Sprecherin, Piraten hätten den libanesischen Frachter MS Sea Horse gekapert, der unter der Flagge Togos fährt.

In der Nacht zum Dienstag hatten die Seeräuber im Golf von Aden bereits den griechischen Frachter MS Irene unter ihr Kommando gebracht. Zudem enterten sie laut BBC in der gefährlichen Wasserstraße am Montag zwei ägyptische Fischerboote.

Die Piraterie vor der somalischen Küste bedroht auch die internationale Nahrungsmittelhilfe für das Land. 90 Prozent der Hilfsgüter kämen über See, sagte eine Sprecherin des UN-Ernährungsprogramms WFP. Die Piraterie sei eine ständige Sorge. (smz/dpa/rtr)

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