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Hurrikan "Katrina": Weißes Hauses gesteht "gravierende Fehler" ein

Das Weiße Haus hat eingeräumt, mangelhaft und unvorbereitet auf die Zerstörungen des Hurrikans "Katrina" im August 2005 reagiert zu haben. Auch dem Heimatschutz-Ministerium werden schwere Vorwürfe gemacht.

Washington - In dem am Donnerstag in Washington vorgestellten, 228 Seiten starken «Katrina-Report» werden aber vor allem Vorschläge für eine bessere Vorbereitung auf die anstehende Hurrikan-Saison gemacht. Dazu gehört neben einer besseren Koordination von Behörden und Organisationen auf Bundes- und Regionalebenen auch eine stärkere Beteiligung des Pentagons. «Der Bericht wird uns helfen, besser auf solche Naturkatastrophen vorbereitet zu sein», sagte US-Präsident George W. Bush auf einer Kabinettssitzung.

Die Unerfahrenheit führender Beamter des Katastrophenschutzes, mangelhafte Evakuierungs- und Hilfspläne sowie erhebliche Kommunikationsprobleme sind dem Bericht zufolge die wichtigsten Ursachen für das Desaster Ende August in den US-Bundesstaaten Louisiana und Mississippi gewesen. Vor allem New Orleans war nach Hurrikan und Deichbrüchen fast ganz überflutet, hunderttausende Menschen mussten fliehen. Mehr als 1300 Menschen starben. Meteorologen haben auch für 2006 eine besonders heftige Wirbelsturm- Saison, die im Juni beginnt, vorausgesagt.

In der Untersuchung werden ausdrücklich auch dem Ministerium für Heimatschutz in Washington «gravierende Fehler in der Vorbereitung für solche nationalen Katastrophen» vorgeworfen. «Obwohl manche Tragödien nicht zu verhindern sind, können wir doch unsere Vorbereitung und unsere Reaktion verbessern, um künftig Schaden zu minimieren und Menschen zu retten», betonte der Autor des Reports, der für Heimatschutz zuständige Bush-Berater, Frances Fragos Townsend. Notwendig sei eine «Kultur der Vorbereitung».

Der Bericht enthält 125 Empfehlungen für den Präsidenten sowie elf zentrale, sofort umzusetzende Aufgaben, um schon mit den Hurrikans dieser Saison besser fertig werden zu können. Zentrale Aufgabe sei die bessere Koordination und Zusammenarbeit aller zuständigen Institutionen. Das US-Verteidigungsministerium müsse bei den Behördenplanungen besser eingebunden werden, hieß es.

Bereits in der vergangenen Woche hatte ein Ausschuss des US- Abgeordnetenhauses unter Leitung der Republikaner einen äußerst regierungskritischen Untersuchungsbericht veröffentlicht. Darin wurden 90 Fälle schweren Versagens vor und nach dem Hurrikan aufgelistet. Insbesondere wurde die langsame Reaktion auf «Katrina» angeprangert. Ein dritter Ermittlungsbericht - in diesem Fall eines Senatsausschusses - soll im März veröffentlicht werden. (tso/dpa)

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