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"Idomeneo"-Absetzung: Anonymer Hinweis kam aus dem Ausland

Der Hinweis auf eine mögliche Gefährdung der "Idomeneo"-Inszenierung, der schließlich zu deren Absetzung geführt hat, kam offenbar aus dem Ausland.

Berlin - Eine anonyme Anruferin aus dem Ausland habe sich im Juni bei der Bundespolizei gemeldet, sagte der Leiter der Berliner Polizeipressestelle, Marcel Kuhlmey. Sie habe angegeben, dass sie Flyer gesehen habe, in denen gegen die entsprechende Schlussszene der Oper agitiert worden sei. Nach den Erfahrungen mit dem Karikaturenstreit sei daraus gefolgert worden, dass hieraus eine Gefährdungssituation entstehen könne. In der Schlussszene trägt Idomeneo die abgetrennten Köpfe von Poseidon, Jesus, Buddha und Mohammed auf die Bühne.

Die Berliner Polizei wies indes die gegen sie erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Absetzung der "Idomeneo"-Inszenierung an der Deutschen Oper zurück. Falls die Opernleitung an dem Stück festgehalten hätte, wären auch Angebote zu Sicherheitsgesprächen gemacht worden, sagte Kuhlmey.

Kuhlmey zufolge bestand auf dem "kurzen Dienstweg" Kontakt zwischen den Dramaturgen der Inszenierung und dem Landeskriminalamt. Hierbei sei es um Werbeplakate für die Aufführung gegangen, auf denen die jetzt vieldiskutierte Szene hatte abgebildet werden sollen. Nach Kuhlmeys Angaben hält das LKA auch nach der öffentlichen Kritik an seiner Analyse fest, wonach eine abstrakte Gefährdung für die Inszenierung vorgelegen habe. Eine akute Bedrohung habe aber nicht bestanden. (tso/ddp)

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