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Politik: Indiens Hindu-Koalition erringt die absolute Mehrheit

Bei der Parlamentswahl in Indien hat die regierende Koalition unter Premierminister Vajpayee erneut die absolute Mehrheit erreicht. Die nationalistische Hindu-Partei BJP und ihre Bündnispartner hatten am Donnerstag, einen Tag nach Beginn der Auszählung der Stimmen, die erforderlichen 273 Sitze beisammen.

Bei der Parlamentswahl in Indien hat die regierende Koalition unter Premierminister Vajpayee erneut die absolute Mehrheit erreicht. Die nationalistische Hindu-Partei BJP und ihre Bündnispartner hatten am Donnerstag, einen Tag nach Beginn der Auszählung der Stimmen, die erforderlichen 273 Sitze beisammen. Das indische Parlament zählt 545 Abgeordnete. Die Hindu-Partei wurde zwar erneut größte Parlamentsfraktion, ist aber auf mehr als ein Dutzend kleinerer Koalitionspartner angewiesen. Politische Beobachter befürchteten deshalb ein Andauern der Instabilität.

Staatspräsident Narayanan wird Vajpayee voraussichtlich Anfang kommender Woche mit der Regierungsbildung beauftragen. Der Vorsitzende der Hindupartei, Narendra Modi, räumte am Donnerstag ein, die neue Regierung werde mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben wie die vorherige. Den Prognosen zufolge war damit zu rechnen, dass das Parteienbündnis nach Auszählung aller Stimmen auf etwa 290 Sitze kommen und damit sein Ergebnis der letzten Wahlen 1998 noch verbessern würde.

Die tradiditionsreiche Kongress-Partei mit ihrer Spitzenkandidatin Sonia Gandhi erzielte das schlechteste Ergebnis seit ihrer Gründung. Den Prognosen zufolge konnte die 114 Jahre alte Partei, die lange Jahre das Geschick Indiens bestimmt hatte, nur noch knapp 110 ihrer bisherigen 141 Mandate verteidigen. Das Wahlergebnis verlange jetzt "Selbstbeobachtung, ehrliche Einschätzung und entschlossenes Handeln", sagte Gandhi bei der Bekanntgabe der Niederlage.

Die Witwe des 1991 ermordeten Premierministers Rajiv Gandhi holte zwar ein Direktmandat, ihre Zukunft an der Spitze der Partei ist nach der Niederlage aber ungewiss. Die gebürtige Italienerin indischer Staatsangehörigkeit hatte Anfang 1998 den Vorsitz der Kongress-Partei übernommen. Ihre Kandidatur war vor allem von den Hindu-Nationalisten verurteilt worden.

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