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Ingrid Sehrbrock: "Brücke" zwischen Gewerkschaften und Union

Mit Ingrid Sehrbrock ist erstmals nach vielen Jahren wieder ein CDU-Mitglied in der obersten DGB-Spitze.

Berlin - Die in wenigen Tagen 58-Jährige wurde als stellvertretende Vorsitzende in den Geschäftsführenden Bundesvorstand gewählt. Sehrbrock versteht sich als "Brücke" zu ihrer Partei. Eine wichtige Funktion, vor allem in Zeiten einer großen Koalition.

Der DGB ist seinem Selbstverständnis nach eine für alle politischen Richtungen offene Einheitsgewerkschaft. Letztmals hatte mit Gustav Fehrenbach ein Christdemokrat von 1982 bis 1990 den Posten des stellvertretenden DGB-Vorsitzenden inne.

Sehrbrock gehört seit gut sechs Jahren dem DGB-Vorstand an und war bislang für die Themen Öffentlicher Dienst/Beamte, Jugend und Bildung zuständig. DGB-intern gelten diese Bereiche als Domäne «schwarzer» Gewerkschafter, wie Unions-Mitglieder gern genannt werden. Nach den Worten Sehrbrocks sollen diese Themen in der DGB-Spitze auch künftig eine «herausgehobene Rolle» spielen.

In die Gewerkschaftspolitik kam die frühere Drogistin und Studienrätin über die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA), deren stellvertretende Bundesvorsitzende sie seit 1987 ist. Noch im Studium trat Sehrbrock 1976 in die ÖTV (heute ver.di) ein. In der Bildungspolitik vertritt sie konsequent gewerkschaftliche Positionen, ficht für gleiche Bildungschancen für alle Kinder und kritisiert deshalb das dreigliedrige Schulsystem. Anders als ihre CDU-Vorgängerin im DGB-Bundesvorstand, Regina Görner, mied die designierte DGB-Vize aber bislang schlagzeilenträchtige öffentliche Auseinandersetzungen mit ihrer Partei. (tso/dpa)

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