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Irak: Heftige Kämpfe in Bagdad

Nach der Ermordung eines Schwagers des radikalen Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr ist es in Bagdad zu schweren Gefechten gekommen. Die US-Armee tötete nach eigenen Angaben mindestens 13 schiitische Milizionäre.

Ein Sprecher al-Sadrs sagte laut US-Nachrichtensender CNN, irakische Panzer hätten mit US-Luftunterstützung Ziele in Sadr-City angriffen. Augenzeugen sprachen von stundenlangen Bombardements. Begonnen hatten die Kämpfe nach Angaben eines US-Offiziers, nachdem eine US-Patrouille attackiert worden war. Die Soldaten hätten mindestens vier feindliche Kämpfer erschossen, sagte Major Mark Cheadle. Auch drei Bombenleger seien von einer Rakete getötet worden.

Kurz zuvor hatte Muktada al-Sadr den Tod von Rijad al-Nuri in einer Internetbotschaft beklagt und ihn als Märtyrer bezeichnet. Al-Nuri, der Ehemann einer Schwester des Predigers, hatte das Büro der Sadr-Bewegung in der Pilgerstadt Nadschaf, 160 Kilometer südlich von Bagdad, geleitet. Eine Gruppe Bewaffneter erschoss ihn nach seiner Rückkehr vom Freitagsgebet in einer Moschee der Nachbarstadt Kufa in der Nähe seines Hauses.

Um Racheakte zu vermeiden, wurde in der Stadt nach dem Attentat eine Ausgangssperre verhängt. Zwischen den Schiiten-Führern im Irak ist in den vergangenen Monaten ein blutiger Machtkampf entbrannt. Der schiitische Regierungschef Nuri al-Maliki will al-Sadr zwingen, seine Miliz, die sogenannte Mahdi-Armee, aufzulösen. (feh/dpa/AFP)

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