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Irak: Konflikt um kurdische Kampftruppen eskaliert

Im Irak spitzt sich der Konflikt um die zum Schutz kurdischer Enklaven eingesetzten kurdischen Kampftruppen zu. Neue Nahrung erhielt der Konflikt durch einen Sprengstoffanschlag am Wochenende.

"Wenn Peschmerga (kurdische Kämpfer) außerhalb des Autonomiegebietes der Kurden eingesetzt werden, dann ist das verfassungswidrig", erklärte der Vize-Vorsitzende des Sicherheitsausschusses des irakischen Parlamentes, Abdel Karim al-Samarrai, am Montag. Vor allem in der Stadt Chanakin, die zur Provinz Dijala gehört, habe die Präsenz der Peschmerga zu Irritationen geführt, hieß es in einer Erklärung Al- Samarrais.

Am vergangenen Samstag waren bei einem Sprengstoffanschlag auf eine Patrouille der Peschmerga in der Nähe von Chanakin sechs Milizionäre getötet und drei weitere verletzt worden. Wer hinter der Attacke steckt, blieb unklar.

Die Autonomieregion der Kurden im Nordirak umfasst die Provinzen Erbil, Suleimanija und Dohuk. Da die Kurdenparteien der nationalen Armee offenbar nicht vertrauen, haben sie ihre Kämpfer aber auch in mehrere Städte mit kurdischer Bevölkerung geschickt, die zwischen der Autonomieregion und der Hauptstadt Bagdad liegen. Während ihrer jüngsten Offensive gegen Al-Qaida-Terroristen in der Provinz Dijala waren Regierungstruppen vor den Toren der Stadt Chanakin nahe der iranischen Grenze von den Peschmerga aufgehalten worden, die ihnen den Zutritt zu der Stadt verweigerten. (sba/dpa)

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