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Türkei PKK

© AFP

Irak: Studie: Türkei kämpft vergeblich gegen PKK

Alle Mühen umsonst? Die Untergrundpartei habe einen solchen Rückhalt in der Bevölkerung, dass eine Bekämpfung vergebens sei, so die Erkenntnisse einer britischen Studie.

Nach den wiederholten Angriffen der türkischen Armee im Nordirak zur Bekämpfung der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in den letzten Tagen, hat das renommierte britische Forschungsinstituts Chatham House vor einem vergeblichen Kampf gewarnt. "Die Türkei kann die PKK wahrscheinlich nie besiegen, und alle Aktionen jenseits der Grenze sind wahrscheinlich zwecklos", hieß es in einer in London veröffentlichten Studie des Instituts.

Die Kämpfer der PKK seien sehr motiviert und genössen in der Region die Unterstützung der Bevölkerung. Zudem könnten sie sich in dem unwegsamen Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak verschanzen. Chatham House warnte auch davor, dass nach einer Zurückdrängung der Kurdenrebellen islamistische Kämpfer in die irakisch-türkische Grenzregion einrücken könnten.

Einfluss der Kurden wächst

Von der irakischen Regierung ist der Studie zufolge wenig Unterstützung zu erwarten, da diese sich wegen des militärischen Risikos davor scheue, auf ihrem Gebiet gegen kurdische Rebellen vorzugehen. Der Einfluss der Kurden in der Türkei und dem Irak, aber auch im Iran und in Syrien sei gewachsen, analysierte Chatham  House. "Die Kurden erleben eine politische Renaissance." Nach mehreren Luftangriffen der Türkei im Nordirak waren am Dienstag erstmals türkische Bodentruppen in das Gebiet einmarschiert.

Derweil hat die türkische Armee ihre Angriffe auf mutmaßliche Stellungen der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak fortgesetzt. Aus kurdischen Sicherheitskreisen in Erbil hieß es, mehrere Dörfer in der Umgebung der von Sadakan, rund zwölf Kilometer von der türkischen Grenze entfernt, seien in der Nacht zum Mittwoch mit Artilleriefeuer belegt worden. Inzwischen hätten sich zwar die meisten der 300 türkischen Soldaten wieder zurückgezogen, die am Vortag auf irakisches Territorium vorgedrungen waren. Einige der Soldaten seien aber zurückgeblieben. Das ganze ist aber "eine begrenzte Operation", sagte Regierungssprecher Ali el Dabbagh. Zu möglichen Opfern der Angriffe machte er keine Angaben. In den Städten des kurdischen Autonomiegebietes feierten die Menschen trotz der türkischen Angriffe das islamische Opferfest Eid al-Adha. (mpr/AFP/dpa)

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