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Iran: Reformer der Förderung der Homosexualität beschuldigt

In Iran stehen Homosexuelle derzeit wieder unter starkem Beschuss. Auslöser ist ein Interview der Zeitung "Schark" mit einer iranischstämmigen Kanadierin, die angeblich lesbisch sein soll. Nach der Veröffentlichung wurde das Blatt kurzerhand geschlossen.

Der iranische Parlamentspräsident Gholam-Ali Hadad-Adel hat den reformorientierten Kräften des Landes die Förderung von Homosexualität in den Medien vorgeworfen. Die führende Tageszeitung der Reformer, "Schark" (Osten), war Anfang der Woche von den Justizbehörden geschlossen worden, nachdem dort ein Interview mit einer iranischstämmigen Schriftstellerin veröffentlicht worden war, die in Kanada lebt und angeblich lesbisch sein soll.

Ein Sprecher des Kultusministeriums nannte laut der Nachrichtenagentur Fars als Hauptgründe für das Verbot der Zeitung die "anti-revolutionäre" Haltung der Autorin Saghi Ghahreman sowie den Versuch, die "Sittenlosigkeit" zu fördern. Der Parlamentspräsident sagte: "Die Reformer beziehen sich auf Personen, deren Schriften dem Glauben des Volkes komplett zuwiderlaufen." Das Interview hätte nie gedruckt werden dürfen.

Darin ging es vor allem um Lyrik, die Autorin mahnte jedoch auch kurz an, jeder habe das Recht, sich zu seiner eigenen sexuellen Identität zu bekennen. In der islamischen Republik ist jede Form von Homosexualität tabu. Homosexuelle trauen sich nicht, sich öffentlich dazu zu bekennen, da ihnen dann sogar die Todesstrafe droht. (mit dpa)

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