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Afghanische Sicherheitskräfte vor der schiitischen Moschee in Kabul.

© Omar Sobhani/REUTERS

Update

Afghanistan: IS bekennt sich zu Anschlag auf eine Moschee in Kabul

Ein Selbstmordattentäter hat sich in einer Moschee in der afghanischen Hauptstadt in die Luft gesprengt. Es gab mindestens 27 Tote und dutzende Verletzte.

Die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich zum Anschlag auf eine Moschee in der afghanischen Hauptstadt Kabul bekannt. Ein Kämpfer des IS habe bei einem Selbstmordattentat die schiitische Moschee angegriffen, erklärte das IS-Sprachrohr Amak am Montag über das Internet. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Echtheit der Botschaft ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Bei dem Anschlag waren am Montag nach Angaben der örtlichen Polizei 27 Menschen getötet worden. 35 wurden demnach verletzt. Unter den Toten seien auch Kinder. Der Attentäter sei in eine von Angehörigen der schiitischen Minderheit genutzten Moschee eingedrungen und habe seinen Sprengsatz gezündet, als sich dort zahlreiche Gläubige zum Gebet versammelt hätten. Die Detonation ereignete sich bei einer religiösen Zeremonie aus Anlass des 40. Tages nach dem schiitischen Aschura-Fest, wie das Fernsehen berichtete.

Die radikal-islamischen Taliban hatten kurz nach der Detonation Verbindungen zu dem Anschlag zurückgewiesen. Die Spannungen zwischen den muslimischen Konfessionsgruppen der Sunniten und der Schiiten sind zwar in Afghanistan nicht so ausgeprägt wie etwa im Irak und in Syrien. Die dort kämpfende sunnitische Islamisten-Miliz IS hat sich aber in den vergangenen Monaten auch in Afghanistan zu Anschlägen bekannt und versucht die Spannungen zwischen Sunniten und der schiitischen Minderheit zu schüren. So etwa als bei einem Anschlag auf eine schiitische Kundgebung im Juli mehr als 80 Menschen getötet wurden. Die radikal-islamischen Taliban verüben meist Anschläge auf Sicherheitskräfte und Einrichtungen der Regierung und ihrer ausländischen Verbündeten. (dpa, rtr)

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