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Island: Volk wählt vorzeitig neues Parlament

In Island haben die vorgezogenen Parlamentswahlen begonnen. In der Nacht wird mit ersten Ergebnissen gerechnet.

Umfragen zufolge wird die Übergangsregierung der Sozialdemokratischen Allianz (SDA) und der Links-Grünen eine deutliche Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen erhalten. Ministerpräsidentin Johanna Sigurdardottir (SDA) und Finanzminister Steingrimur Sigfusson von den Grünen befürworten beide eine Fortsetzung der gemeinsamen Regierungsarbeit.

Im Januar geriet der Ministerpräsident von der Unabhängigen Partei, Geir Haarde, aufgrund der Finanzkrise heftig unter Druck und trat nach massiven und zum Teil gewaltsamen Protesten zurück. Ursprünglich sollte erst 2011 ein neues Parlament gewählt werden. Die Wahllokale haben von 11 Uhr bis 24 Uhr geöffnet. Ein Endergebnis wird voraussichtlich erst am Sonntagmorgen bekannt gegeben.

Der Insel-Staat im Nordatlantik war das erste Land, dessen Regierung als Folge der Finanzkrise zusammenbrach. Islands Banken waren in großem Umfang risikoreiche Geschäfte eingegangen und hatten mit günstigen Zinskonditionen Kunden geworben.

Nach dem Ausbruch der Krise verlor die Landeswährung an Wert, das Finanzsystem brach zusammen und die Regierung verstaatlichte eine Bank nach der anderen. Zeitweilig stand die Nation mit 320.000 Einwohnern vor dem Staatsbankrott. Der Internationale Währungsfonds unterstützt den Inselstaat mit zehn Milliarden Dollar. (sh/Reuters)

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