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Italien: Berlusconi, der Allmächtige

Silvio Berlusconis Aufstieg zum wichtigsten Unternehmer seines Landes begann vor mehr als dreißig Jahren, seit 15 Jahren bestimmt Berlusconi auch direkt Italiens Politik. Wie sehen ihn die Jungen? Eine Umfrage.

Am heutigen Freitag vor 15 Jahren gewann Silvio Berlusconi zum ersten Mal eine Wahl. Erst kurz zuvor, am 26. Januar 1994, hatte er seinen offiziellen Eintritt in die Politik (scesa in campo) angekündigt. Die erste Regierung Berlusconi scheiterte zwar nach wenigen Monaten. Doch in den Jahren danach wurde Italiens reichster Mann auch die politisch beherrschende Figur. Sein Schatten freilich lag schon lange auf Italiens Politik, denn seit Ende der 70er Jahre war es Berlusconi, der als lokaler Baulöwe in Mailand begonnen hatte, gelungen, mit Hilfe des sozialistischen Premiers Craxi ein Netz landesweiter Sender zu knüpfen und über praktisch alle privaten Fernsehprogramme zu gebieten.

Inzwischen ist, wie italienische Zeitungen schrieben, der „Padrone“, der Firmenboss, zum „Padreterno“ geworden, zu einer Art Gottvater: In dieser Woche löste sich sogar die zweitstärkste Regierungspartei, die postfaschistische Alleanza Nazionale, auf, um in Berlusconis Bewegung „Volk der Freiheit“ aufzugehen. Die Justiz, die ihn wegen Korruption, Meineids und Bilanzfälschung verfolgte, muss er kaum mehr fürchten – auch weil sich der Premier etliche Gesetze auf den Leib geschneidert hat.  Die größte Oppositionspartei, der „Partito Democratico“, deckt ein Spektrum vom linken Sozialdemokraten bis zur fundamentalistischen Katholikin ab und ist, zu Berlusconis Glück, entsprechend oft handlungsunfähig. Und die Generation der unter 30-Jährigen hat ihr Land nie anders erlebt als unter dem „Cavaliere“ und „Padrone“. Auf dieser Seite berichten einige von ihnen, wie sie Italien und die eigene Zukunft sehen. 

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