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ITALIEN: Berlusconi unter Druck

Die italienische Regierung hat am Mittwochabend Sparmaßnahmen beschlossen, die dem Land aus der Schuldenkrise helfen sollen. Nach Regierungsangaben billigte das Kabinett in einer Sondersitzung ein Paket aus Wirtschaftsreformen.

Die italienische Regierung hat am Mittwochabend Sparmaßnahmen beschlossen, die dem Land aus der Schuldenkrise helfen sollen. Nach Regierungsangaben billigte das Kabinett in einer Sondersitzung ein Paket aus Wirtschaftsreformen. Damit sandte die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi gerade noch rechtzeitig ein Signal nach Cannes, wo am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) bei ihrem Gipfel unter anderem über die Eurokrise beraten wollten. Wegen seiner Gesamtverschuldung von rund 120 Prozent seiner Wirtschaftsleistung gilt Italien als das nächste Krisenland in der Eurozone, das auf Hilfen angewiesen sein könnte. Berlusconi hatte vergangene Woche in Brüssel weitere Sparmaßnahmen versprochen, mit denen dies verhindert werden soll. Italienischen Medienberichten zufolge plant die Regierung unter anderem die Veräußerung von Staatskapital, Arbeitsmarktreformen, einen Aufbauplan für den benachteiligten Süden Italiens und Infrastrukturprojekte.

Noch am Dienstag hatte sich der Index der Mailänder Börse im freien Fall befunden. Am Mittwoch folgte der Index einem Zickzack-Kurs – erst ging es nach oben, dann nach unten, dann wieder nach oben. Die Nervosität an der Mailänder Börse hat viel damit zu tun, dass Italien nach der überraschenden Referendums-Ankündigung in Griechenland erneut zum Sorgenkind in der Euro-Zone zu werden droht. Denn ein Scheitern des Referendums könnte zu schweren Verwerfungen im Währungsraum führen und Berlusconis Haushaltsprobleme weiter vergrößern. ame/AFP

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