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Italien: Prodis Koalition steht vor dem Aus

Die kleine Partei des früheren italienischen Justizministers Clemente Mastella verlässt die mit knappster Mehrheit in Rom regierende Mitte-Links-Koalition. Und wieder wird der Ruf nach Neuwahlen laut.

Die Entscheidung Mastellas, der in der vergangenen Woche wegen einer Korruptionsaffäre zurückgetreten war, stürzt die fragile, bisher aus neun Parteien bestehende Regierungskoalition in eine tiefe Krise mit offenem Ausgang.

Er habe seine Entscheidung Ministerpräsident Romano Prodi in einem Brief mitgeteilt, sagte Mastella, der die christdemokratische Udeur-Partei leitet. Er werde darüber auch nicht verhandeln, "die Erfahrung mit Mitte-Links ist zu Ende." Seine Partei werde bei einer Vertrauensabstimmung gegen die Regierung votieren, machte Mastella deutlich. Er sprach sich für Neuwahlen aus.

Berlusconi fordert Neuwahlen

Auch der Oppositionsführer und Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi erneuerte sofort seinen Ruf nach Neuwahlen. Prodi kam unterdessen am Abend unter anderem mit Walter Veltroni, dem Chef der stärksten Regierungspartei PD, zu einer Krisensitzung zusammen.

Am Mittwoch stimmt der Senat, in dem Prodis Koalition wegen der knappen Mehrheit wiederholt auf Stimmen der Senatoren auf Lebenszeit angewiesen war, über einen Misstrauensantrag gegen Umweltminister Alfonso Pecoraro Scanio wegen der Müllkrise in Neapel ab. (smz/dpa)

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