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Schön und einflussreich: Ivanka Trump, 35 Jahre alt.

© Reuters

First Daughter der USA: Ivanka Trump auf Berlin-Besuch

Dass Ivanka Trump zum Women-20-Summit in Berlin ist, ist ein Zufallsprodukt eines Treffens ihres Vaters mit Kanzlerin Merkel - und das ist nicht der einzige Deal der First Daughter. Ein Porträt.

Angeblich hat Donald Trump sich einmal für eine Rolle in der 80er-Jahre-Serie „Dynasty“ beworben (zu Deutsch „Denver Clan“). Der Castingdirektor lehnte ab, er sei doch kein Schauspieler. Darauf Trump: „But I am Dynasty!“ Aber ich bin Dynasty!

Wahr oder nicht, das mag für die Episode dahingestellt sein, aber dass für Trump die Dynastie nicht bloß ein Serientitel ist, zeigt sich recht deutlich an dem Konferenzgast, der an diesem Dienstag beim Women-20-Summit in Berlin auf Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen wird: Ivanka Trump, First Daughter der USA, Trumps Tochter aus seiner ersten Ehe mit Ivana.

Wenig anderes als die engste familiäre Verbundenheit, die man haben kann, ist Grund dafür, dass Ivanka Trump seit Ende März ein eigenes Büro in der Regierungszentrale der Vereinigten Staaten von Amerika hat, dass sie auch offiziell „Advisor“, Beraterin, des US-Präsidenten wurde, immer noch des mächtigsten Mannes der Welt, die allerdings unentgeltlich arbeitet.

Ihre Mode wird in China verkauft, seit Staatschef Xi in Mar-a-Lago war

Ivanka Trump, Jahrgang 1981, war Model und tätig in der Trump Organization ihres Vaters, sie hat Schmuck und Schuhe entworfen, eine Modelinie gegründet, studiert, ist Mutter von drei kleinen Kindern und verheiratet mit Jared Kushner, wie die Trumps mit Immobilien steinreich geworden und Senior Advisor des Präsidenten. Tochter und Schwiegersohn als engste Berater, ist das gut? Trumps Besinnung auf Familie liest sich wie ein Misstrauensvotum gegen alle anderen, mit denen er sich umgeben muss, weil auch er Imperien nicht allein führen kann, sei es eine Company oder ein Staat. Auf seine Tochter höre er, heißt es. Sie und ihr Mann hätten mäßigenden Einfluss auf sein explosives Temperament, das sich auch zeigte, als Modegeschäfte die Linie von Ivanka Trump auslisteten. „Terrible!“, twitterte der Präsident erbost.

Viel schrecklicher finden andere, dass Ivanka Trump die prominenten Begegnungen, die sie an der Seite ihres Vaters hat, mutmaßlich in Business münzt. Jedenfalls bekam ihre Mode an dem Tag den Zugang zum chinesischen Markt, an dem ihr Vater Chinas Staatschef Xi Jinping in seinem Golf-Resort empfing. Auch die Einladung nach Berlin soll das Zufallsprodukt eines Präsidententermins sein. Ivanka Trump war im März dabei, als Kanzlerin, Präsident und Unternehmer im Weißen Haus konferierten. Die First Daughter werde ihrem Vater Gutes von der Konferenz berichten, so die Hoffnung. Wenn die Agenda mal nicht eher andersrum viel eher funktioniert.

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