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Eine Aufnahme der US-Navy.

© REUTERS

In der Ostsee: USA werfen Russland "aggressive" Manöver vor

Russische Kampfjets sollen einem US-Kriegsschiff in der Ostsee gefährlich nahe gekommen sein. Die Russen berufen sich darauf, alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten zu haben.

Russische Kampfflugzeuge sollen sich nach Angaben des Pentagon in den vergangenen Tagen mehrfach einem US-Kriegsschiff in der Ostsee in "aggressiver" Weise angenähert haben. In einem Fall sei ein Jet des Typs Su-24 in nur neun Metern Höhe über den Zerstörer "USS Donald Cook" hinweg geflogen, verlautete aus dem Verteidigungsministeriums in Washington. Dies sei "aggressiver als alles, was wir seit einiger Zeit" gesehen haben, sagte ein Mitarbeiter des Pentagon, der anonym bleiben wollte. Die Flugmanöver begannen nach seiner Schilderung am Montag, als die "USS Donald Cook" in rund 130 Kilometern Entfernung von der russischen Exklave Kaliningrad (Königsberg) durch internationale Gewässer gekreuzt sei.

Zunächst seien zwei Su-24 insgesamt 20 Mal in einer Entfernung von weniger als einem Kilometer und einer Höhe von etwa 30 Meter an dem Schiff vorbei geflogen. Am Dienstag habe dann ein russischer Kampfhubschrauber vom Typ Ka-27 Helix den Zerstörer sieben Mal umflogen und Fotos gemacht, sagte der Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums. Wenig später sei dann die Su-24 in einem Manöver wie in einem "simulierten Angriff" in nur neun Metern Höhe direkt über das Schiff hinweg geflogen. Allerdings war der Jet den Angaben zufolge anscheinend nicht bewaffnet. Die Besatzung des US-Schiffs habe mehrfach vergeblich versucht, das Flugzeug per Funk zu kontaktieren.

Nach Darstellung Moskaus haben die Kampfjets beim Überfliegen eines US-Kriegsschiffs in der Ostsee alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten. Das Manöver der Maschinen des Typs Suchoi Su-24 sei in internationalen Gewässern erfolgt, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. „Der Grund einer solch gekränkten Reaktion unserer amerikanischen Kollegen ist uns offen gestanden unverständlich“, sagte der Offizier. Die „USS Donald Cook“ sei bei dem Vorfall am 13. April etwa 70 Kilometer von einem russischen Marinestützpunkt entfernt gewesen.

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind seit mehreren Jahren durch den Konflikt in der Ukraine und den Bürgerkrieg in Syrien schwer belastet. Als Folge des Ukraine-Konflikts hatten die USA ihre militärische Präsenz in Osteuropa ausgeweitet. (AFP/dpa)

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