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Japan: Koizumi besucht umstrittenen Schrein

Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat erneut den umstrittenen Yasukuni-Schrein zum Gedenken an die japanischen Kriegsopfer besucht. In dem Heiligtum werden neben Kriegstoten auch 14 Kriegsverbrecher verehrt.

Tokio - Koizumi begab sich erstmals an einem 15. August in das Heiligtum, dem Jahrestag der japanischen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg. Der japanische Regierungschef hatte bereits bei seinem Amtsantritt 2001 angekündigt, den Schrein im Zentrum von Tokio an diesem Tag zu besuchen, aber dann jedes Jahr einen anderen Tag gewählt, wohl um noch schärfere Kritik zu vermeiden.

Bei seinem Besuch am Dienstag jubelten tausende Menschen dem Regierungschef zu, darunter zahlreiche Veteranen und Nationalisten. Die chinesische Regierung legte umgehend scharfen Protest gegen den erneuten Besuch des Heiligtums ein, wie die chinesische Staatspresse berichtete.

In dem Heiligtum werden neben 2,5 Millionen japanischen Kriegstoten auch 14 von einem internationalen Militärgericht nach 1945 als Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilte Militärs verehrt. China und Südkorea protestieren regelmäßig gegen Koizumis Besuche am Schrein. Beide Länder waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Japan besetzt; sie sehen in dem Heiligtum ein Symbol der imperialistischen Vergangenheit Japans. (tso/AFP)

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