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Politik: Japan: Schrein des Anstoßes

Japans Nachbarländer China und Südkorea warten nach der Wahl zum Oberhaus mit Spannung darauf, ob der japanische Regierungschef seine Ankündigung wahrmacht, den Yasukuni-Schrein zu besuchen. Das shintoistische Heiligtum mitten in Tokio ehrt neben 2,5 Millionen Japanern, die seit dem 19.

Japans Nachbarländer China und Südkorea warten nach der Wahl zum Oberhaus mit Spannung darauf, ob der japanische Regierungschef seine Ankündigung wahrmacht, den Yasukuni-Schrein zu besuchen. Das shintoistische Heiligtum mitten in Tokio ehrt neben 2,5 Millionen Japanern, die seit dem 19. Jahrhundert in Kriegen gefallen sind, auch sieben hochrangige Kriegsverbrecher. China und Korea sind empört, dass Koizumi ihnen die Ehre erweisen will. Außenministerin Tanaka hatte in den letzten Tagen während einer Visite in Hanoi Vorwürfe der beiden Nachbarn zu entkräften versucht und versprochen, persönlich mit dem japanischen Premier über sein Vorhaben zu reden.

Tanaka, Tochter des früheren Premiers Kakuei Tanaka und für ihre scharfe Zunge bekannt, hatte während ihres Besuchs in Hanoi offen über japanische Medien an Koizumi appelliert, von seinem Besuchsvorhaben abzurücken. Noch am Sonntag trafen die populäre Außenministerin und Ministerpräsident Koizumi in dieser Angelegenheit zusammen, und wie es scheint, ist sich Koizumi seiner Sache nicht mehr ganz sicher. Anders als in den vergangenen Wochen äußerte er am Tag nach der Wahl kein bestimmtes "dennoch". Eine endgültige Entscheidung über den Besuch des Schreins will Koizumi erst nach eingehenden Beratungen mit den Koalitionspartnern fällen.

haa

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