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Politik: Japan und Korea bleiben am Ball

Seoul / Tokio (Tsp). Die Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft können jubeln.

Seoul / Tokio (Tsp). Die Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft können jubeln. Die Mannschaften von Japan und Südkorea qualifizierten sich am Freitag sensationell für das Achtelfinale. Die Japaner gewannen 2:0 gegen Tunesien, die Südkoreaner warfen mit einem 1:0-Sieg sogar die favorisierten Portugiesen aus dem Turnier. In die nächste Runde schoss sich auch das Team aus Belgien, das Russland mit 3:2 besiegte. Ebenso qualifiziert sind die USA – trotz einer 1:3-Niederlage gegen Polen.

Der Sieg versetzte Japan in einen kollektiven Rausch. In Tokio feierten 50 000 Menschen vor einer riesigen Leinwand ihr Team mit La Ola-Wellen. Im Austragungsort Osaka sprangen Fans trotz Verbots von Brücken in die Flüsse. Straßenkreuzungen verwandelten sich in ein pulsierendes Meer aus blauen Trikots, im ganzen Land stürmten Geschäftsleute aus den Büros in die Sportbars.

In einem umkämpften Spiel behielten Japans Fußballer über die ganze Spielzeit die Oberhand. Das Team spielte als Tabellenerster der Gruppe H clever gegen die abgeschlagenen Tunesier auf. Mit zwei Kopfbällen trafen Hiroaki Morishima und Hidetoshi Nakata für Japan und wurden von 45 213 Zuschauern gefeiert. Das Team spielt nun am Dienstag (8 Uhr 30 MESZ) gegen die Türkei.

Auch in Südkorea erlag der Alltag dem Fußball. Eine Million Menschen säumten allein in der Hauptstadt Seoul die Straßen, um mitzufiebern. Die Euphorie nahm aber auch bizarre Züge an. Ein Koreaner opferte in Busan sein Leben – angeblich, um der Mannschaft zu helfen. Der Mann, der sich am Strand mit Benzin übergossen hatte, hinterließ einen Abschiedsbrief: „Ich wähle den Tod und werde im Spiel gegen Portugal als Geist unser zwölfter Mann auf dem Platz sein.“

Auf dem Rasen zerstörte der Südkoreaner Park Ji-sung die Titelträume von Portugal. Mit seinem Siegtor zum 1:0 besiegelte er das Aus für die wegen zweier Platzverweise für Joao Pinto und Beto nur noch zu neunt spielenden Portugiesen. 52 000 Zuschauer in Incheon bejubelten den sensationellen Gruppensieg der Südkoreaner, die nun am Dienstag (13 Uhr 30) auf Italien treffen.

Auch Belgien kam in die nächste Runde. Nach dem 3:2-Erfolg über Russland treffen die Belgier am Montag (13 Uhr 30 MESZ) auf Brasilien. Für die Belgier erzielte Johan Walem die Führung mit einem Freistoß, bevor der Russe Wladimir Bestschastnich ausglich. Für die Entscheidung sorgten Wesley Sonck per Kopf und Marc Wilmots per Schuss. Das Tor von Dimitri Sischow kam für die Russen zu spät. Nach dem Spiel trat Russlands Trainer Oleg Romantsew zurück.

Auch die USA mussten lange um das Weiterkommen zittern, konnten aber am Ende jubeln. Das 1:3 gegen Polen tat den Amerikanern wegen der Niederlage Portugals nicht mehr weh. Sie spielen nun am Montag (8 Uhr 30 MESZ) gegen Mexiko. Emmanuel Olisadebe, Pawel Kryszalowicz und Marcin Zewlakow erzielten vor 35 000 Zuschauern in Daejon die Tore zum ersten WM-Sieg Polens, der am Ausscheiden nichts mehr änderte. Dagegen feierten die USA, für die Landon Donovan traf, gemeinsam mit den südkoreanischen Fans ihr Weiterkommen.

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